Filmkritiken

"Leberkäsjunkie" auf BR: Verkohlte Leiche und absolutes Fettverbot

Gerade, wenn man Appetit auf einen neuen Eberhofer-Krimi hat, ist er auch schon da. Schließlich wollen wir ja wissen, wie es im chaotischen Privatleben des bayrischen Ermittlers weitergeht. Nun ist die kulinarische Titelfindung beim Leberkäs angelangt – und gerade dieses Nahrungsmittel sollte man nicht unterschätzen.

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Ein Leben ohne Leberkäs?

Inzwischen hat sich bei Franz und seiner Dauerfreundin Susi Nachwuchs eingestellt und weil es in der Beziehung wieder einmal kriselt, erhält der Kriminalist nun auch einen neuen Fulltimejob als Kinderbetreuer; eine Aufgabe, für die der Mann nicht wirklich gut geeignet ist. Da muss er sich mit extra großen Leberkässcheiben in Semmeln trösten und hat bald die Konsequenzen zu tragen: beängstigend hohe Cholesterinwerte. Daraufhin kocht die Oma nur noch so gesund, dass sogar der Hund von dem Fraß nichts mehr wissen will – aber keine Sorge: der Franz findet immer eine Gelegenheit, sich den Bauch mit echtem Fleisch vollzuschlagen (und Sebastian Bezzel scheint für diesen Film tatsächlich mächtig viele Kalorien zu sich genommen zu haben).

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Mordermittlungen mit Gaststars

Bald taucht dann auch eine weibliche Brandleiche auf, und die Frau ist nicht etwa durch einen Unfall verkohlt, sondern wurde das Opfer eines Gewaltverbrechens. Also beginnt Franz die Ermittlungen und überall hin begleitet ihn der kleine Sprössling Paul – sogar in die Leichenhalle, wo Michael Ostrowski erneut einen kurzen Gastauftritt als Pathologe absolviert (und der ist leider wirklich so kurz, dass man fast alles davon bereits im Trailer gesehen hat). Als weitere Gaststars sind Eva Mattes in der Rolle einer allseits unbeliebten Dorfbewohnerin mit Esoterikfimmel und Schandmaul sowie Manuel Rubey als zart besaiteter bester Freund des Mordopfers zu sehen. Außerdem erleben wir einen schwarzen Fußballstar mit Hang zum Stalking und eine sexsüchtige Kellnerin. Der Papa vom Franz durchlebt hingegen einen zweiten Frühling, als er zufällig die Mutter der Toten (Anica Dobra) trifft; aber auch Rudi Birkenberger (Simon Schwarz) hat plötzlich erstaunlichen Erfolg bei Frauen.

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Besonderer Glücksfall

"Leberkäsjunkie" ist ein besonderes Highlight der Eberhofer-Reihe. Man fühlt sich nicht nur, als wäre man zu alten Bekannten zurückgekehrt, sondern zugleich kann sich die Handlung voll hinterfotziger Lakonik und bayrischem Schmäh diesmal besonders gut entfalten, da es keine störenden Ausflüge in die Großstadt München wie im letzten Teil ("Sauerkrautkoma") gibt – alles spielt sich im Dorf Niederkaltenkirchen ab, und die Figuren erhalten jede Menge Gelegenheit, ihre diversen Schrullen und Verschrobenheit zu hätscheln und zu pflegen.  Im nächsten Fall versetzt uns dann ein "Kaiserschmarrndrama" in Nachtischstimmung.

4 von 5 knusprig gegrillten Schweinsripperln.

"Leberkäsjunkie" wird auf BR am 16. April um 20:15 gezeigt.

Der Film ist derzeit auch auf Netflix verfügbar.