"Kung Fu Panda 4": Po hat seinen Kick verloren
Von Maike Karr
Nach acht Jahren Abwesenheit hat sich im Leben von Po (Originalstimme: Jack Black; deutsche Stimme: Hape Kerkeling) so einiges getan. Deshalb steht "Kung Fu Panda 4" auch im Zeichen von Veränderung, was gemischt beim Publikum aufgenommen werden dürfte.
Hier ist unsere Kritik zu dem aufregenden Animationsabenteuer.
Worum geht's in "Kung Fu Panda 4"?
Po soll seine Stelle als Drachenkrieger aufgeben und zum spirituellen Führer des Tals des Friedens aufsteigen. Po als spiritueller Führer? Das kann nur eine Reihe von Problemen nach sich ziehen. Denn erstens weiß Po ungefähr so viel über spirituelle Führung wie über Low-Carb-Diäten, und zweitens muss er rasch einen neuen Drachenkrieger finden und ausbilden, bevor er seine wichtige neue Position einnehmen kann.
Zu allem Überfluss ist vor kurzem eine mächtige Super-Schurkin auf der Bildfläche erschienen: Das Chamäleon ist in der Lage, sich im Handumdrehen in jede beliebige Kreatur zu verwandeln, ganz gleich, ob groß oder klein. Po kann etwas Unterstützung also gut gebrauchen. Er findet sie – mehr oder weniger – in Form der im wahrsten Sinne des Wortes ausgefuchsten Diebin Zhen: Die clevere Steppenfüchsin geht Po zwar ganz schön auf die Nerven, doch ihre Fähigkeiten erweisen sich als äußerst wertvoll.
Um das Tal des Friedens vor den Klauen des Chamäleons zu beschützen, bleibt dem ungleichen Duo nichts anderes übrig, als sich zusammenzuraufen. Und dabei merkt Po rasch, dass man wahre Held:innen mitunter an ganz unerwarteten Orten findet …
Großes Animationsfilm-Franchise enttäuscht mit 4. Teil
Die ersten drei Teile von "Kung Fu Panda" kommen auf ein beachtliches Einspielergebnis von 1,6 Milliarden US-Dollar. Dementsprechend groß ist die Fangemeinde des Franchise und die Vorfreude auf einen neuen Film nach acht (!) Jahren. Da das Publikum so lange auf das Sequel warten musste, sind mit Sicherheit viele der minderjährigen Zuschauer:innen mittlerweile erwachsen.
Ist das ein Problem? Nein, nicht unbedingt. Denn das Franchise spricht immer wieder ernstere Themen an und als Erwachsene:r fühlt man sich bei "Kung Fu Panda 4" so, als ob man einen alten Freund wiedersehen würde. Nostalgie pur!
Atemberaubende Optik, dynamische Actionszenen und süßer Humor
Auch nach acht Jahren ist das, was das Franchise im Kern ausmacht, noch erhalten: So sind die visuellen Effekte und Actionszenen des Films positiv hervorzuheben. Diese dürften gerade bei dem jüngeren Publikum gut ankommen. So gehören die schwungvollen Actionszenen zu den besten und kreativsten, die das Animationsgenre gerade zu bieten hat.
Auch Pos Charakter bleibt so liebenswürdig wie eh und je und bringt Zuschauer:innen immer wieder zum Lachen und Lächeln. Dazu trägt auch Hape Kerkeling bei. Man merkt ihm an, dass er als Komiker einen Sinn für Humor mitbringt und er verleiht Pos Stimme die nötige Leichtigkeit und Gelassenheit.
Der überdeutliche Humor des Franchise zündet außerdem auch in kleinen Gags wie einer "Bulle im Porzellanladen"-Sequenz oder humorvoll inszenierten Kampfszenen, die das Publikum auf Trab halten.
Vorhersehbare und uninspirierte Handlung
Obwohl der Film einige der Markenzeichen des Franchise, wie seine atemberaubende Optik und dynamischen Actionszenen, beibehält, fehlt es ihm an fesselnden Charakteren. Außerdem wirkt die Handlung obligatorisch und uninspiriert, mit vorhersehbaren Wendungen und gequälten Pointen.
Regisseur Mike Mitchell und das Autorenteam haben eine simple Parabel über den Umgang mit Veränderungen geschaffen, doch die Umsetzung wirkt plump und offensichtlich. Die Einführung neuer Schurk:innen und Charaktere gelingt nicht, um frischen Wind in das Franchise zu bringen, und lässt das Publikum nach der Originalität sehnen, die den ersten Film so bezaubernd machte. Für langjährige Fans des Franchise könnte "Kung Fu Panda 4" als enttäuschende Fortsetzung empfunden werden, die es nicht schafft, den Geist des Originals einzufangen.
Fazit zu "Kung Fu Panda 4"
Der Animationsfilm bietet meist kurzweiligen Spaß für Groß und Klein – vor allem aufgrund der kreativen Action und den pointierten Jokes. Letzten Endes kann Teil 4 aber nicht die Magie seiner Vorgänger wiederbeleben, da die Handlung uninspiriert und vorhersehbar ist und man die Abwesenheit der "Furious Five" doch zu sehr bemerkt. Ohne sie ist das Animations-Franchise einfach nicht dasselbe. So schafft es "Kung Fu Panda 4" leider nicht, einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen.
Wertung; 3 von 5 Knödeln
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