Filmkritiken

"High Life": Gefangen im Weltall

Monte (Robert Pattinson) wurde mit einem Dutzend anderer Häftlinge auf eine Weltraummission geschickt. Die zur Todesstrafe verurteilten Kriminellen willigten ein, das Energiefeld eines Schwarzen Lochs zu untersuchen, um ihrer Strafe zu entgehen. Während ihrer lebensgefährlichen Aufgabe entstehen immer mehr Spannungen zwischen den Häftlingen und es kommt zu gewaltsamen Konflikten, die ihre Opfer fordern.

Schuld und Sühne

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High Life“ gehört zu jenen Science Fiction Filmen, bei denen es nicht um Aliens oder Marsmissionen geht, sondern um die Psyche der Reisenden. Statt gut ausgebildeten Astronauten sitzen hier ehemalige Häftlinge im Cockpit. Die tragenden Themen sind die Schuld und die Hoffnung auf einen Neuanfang der straffällig gewordenen Weltraumtouristen. Einige leben weiterhin ihre kriminellen Fantasien im Raumschiff aus, während andere ihre Taten bereuen und versuchen, ihr Leben für den Fortschritt der Menschheit zu opfern.

Robert Pattinson als Vater

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Die Hauptrolle wird vom fantastischen Robert Pattinson verkörpert, der knapp ein Drittel des Filmes mit einem Baby als Spielpartnerin zurecht kommen muss. Dabei entstehen berührende dokumentarische Momente, die wie ein Wunder aus der kalten und befremdlichen Atmosphäre des Weltalls ragen. Pattinson schafft es nach dem Welterfolg mit „Twilight“ einen Balanceakt zwischen Blockbuster- und Arthausfilmen hinzulegen. Für die Zusammenarbeit mit Claire Denis verzichtete er auf ein für ihn übliches Gehalt, weil er schon seit vielen Jahren ein großer Bewunderer der französischen Regisseurin war und unter allen Umständen mit ihr einen Film machen wollte.

Todestrakt

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Obwohl der Science Fiction Film im Weltall spielt, fühlt sich „High Life“ an wie ein Gefängnisfilm. Die Regisseurin unterstreicht durch das Szenenbild und die Kostüme ihren Wunsch, eine Haftanstalt in den Weiten des Universums zu platzieren. Dieses Konzept von Denis bietet neben einer großen symbolischen Kraft auch interessante Erzählstränge, die nicht linear verlaufen. Es gibt größere Zeitsprünge und Rückblenden, die ihre Sinnhaftigkeit erst auf den zweiten Blick offenbaren.

Kein Blockbuster

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Claire Denis überzeugt hier durch ihren sinnlichen Zugang zu großen Themen, die sie gewohnt unkonventionell erzählt. Für Fans von „Alien“ und Co. dürfte „High Life“ eine bittere Enttäuschung sein, doch für Arthaus Liebhaber ist dieser Film ein Muss.