Filmkritiken

"Ghostbusters: Frozen Empire": Skurril-eisiges Sequel

Die Ghostbusters müssen sich warm anziehen, wenn sie ihr nächstes Abenteuer ohne Frostbeulen überstehen wollen. Vor drei Jahren hat die jüngere Generation in Gestalt von Callie (Carrie Coon), Trevor (Finn Wolfhard) und Phoebe (Mckenna Grace) in "Ghostbusters: Legacy" das Erbe der ersten Geisterjäger angetreten, doch auch die älteren Herren sind nach wie vor auf dem übersinnlichen Sektor tätig und haben nichts von ihrer Jagdleidenschaft eingebüßt. 

Als daher eine neue Eiszeit über New York hereinzubrechen droht, kommt es zu einem Teamwork zwischen den beiden Fraktionen: Zentrale der gemeinsamen Mission ist jene legendäre Feuerwache, die wir aus den Filmen der 80er-Jahre kennen. Da kommen nostalgische Gefühle auf!

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Wunderbar skurriles Geistertreiben

Das "Frozen Empire" lädt uns zunächst zu einer Zeitreise ins Jahr 1904 ein, als New Yorker Feuerwehrmänner in einem Club der Exzentriker eine unglaubliche Entdeckung machen. Die Wurzel allen Übels ist wieder einmal ein geheimnisvolles Artefakt, in dem ein mächtiger Eis-Geist steckt, der nur darauf wartet, endlich befreit zu werden – und über ein Jahrhundert später stehen seine Chancen dafür gar nicht so schlecht.

Der Film sprudelt nur so über vor herrlich-skurrilen Einfällen, die man einfach lieben muss: Ein Schachspiel mit einem toten Teenager, ein berühmter verfressener grüner Geist auf dem Dachboden, ein chaotischer Bibliotheksbesuch, der mit einer Löwenüberraschung endet, oder eine wilde Straßenjagd quer durch New York, um einen Kanaldrachen im Luftraum dingfest zu machen - und die Marshmallow-Männchen dürfen natürlich ebenfalls nicht fehlen (so zahlreich waren sie noch nie und haben sich diesmal in weiße Minions verwandelt).

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Alte Bekannte, neuer Jäger und komisches Talent

Von der alten Garde wird vor allem Dan Aykroyd viel Spielzeit eingeräumt, doch zum Glück fehlen auch Ernie Hudson und Bill Murray nicht – wenn letzterer als Dr. Venkman ganz cool seine alte Wirkungsstätte betritt, findet er zielsicher sofort den einstmals versteckten Whiskeyvorrat. Und sobald die Drei im Ernstfall dann zu ihren Waffen greifen, wirkt es so, als hätten sie letzten dreißig Jahre einfach übersprungen und würden genau dort weitermachen, wo wir sie1989 verlassen haben. 

Es gibt aber auch einen komplett Neuen im Team: Der Brite James Acaster spielt den Erfinder Lars Pinfield, der pausenlos an noch besseren Maschinen herumbasteln und sich so als würdiger Ersatzmann für den verstorbenen Egon Spengler (Harold Ramis) bewährt.

Die größte Überraschung bietet freilich Kumail Nanjiani, den man zwar schon aus Werken wie  "The Big Sick" oder "Eternals" kennt, doch dass er über ein derartiges Talent zum Komischen verfügt, hätte man nicht vermutet. Er spielt einen eher schmierigen Charakter, der die Erbschaft seiner Großmutter verscherbelt, aber eigentlich schlummern besondere Fähigkeiten in ihm, die von den Ghostbusters erst geweckt werden müssen.

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Rundum stimmiger Gesamteindruck

Allen guten Geistern sei Dank, denn Regisseur Gil Kenan hat es genau richtig gemacht: Die Story ist überzeugend, die Witze sitzen, die Darsteller:innen sind in allen Altersstufen perfekt und das Gesamtergebnis fühlt sich so an, als wäre jede Bedingung, die einen guten "Ghostbusters"-Film ausmacht, erfüllt worden. 

Dem Film gelingt somit eine perfekte Balance zwischen Einst und Jetzt: die kleine Minderheit jener, noch nie etwas von den früheren "Ghostbusters" gehört hat, kann sich dennoch bestens zurechtfinden, und alle Fans werden durch unzählige Anspielungen auf die Originalfilme erfreut. Wenn die jungen und alten Ghostbusters vor der New Yorker Originalkulisse wieder loslegen, macht das unweigerlich gute Laune und verbreitet obendrein kindergerechte Gruselspannung.

4 ½ von 5 auf Glasscheiben flachgequetschten Marshmallow-Männchen
 

"Ghostbusters: Frozen Empire" läuft gerade in unseren Kinos. Hier geht's zu den Spielzeiten!