Filmkritiken

"Expendables 4": Eine Fortsetzung, die niemand braucht

Knapp zehn Jahre nach dem dritten Teil erscheint nun eine weitere Fortsetzung des Franchises "The Expendables" in den Kinos. Auch diesmal wird die Spezialeinheit mit dem Hang zum Explosiven von Sylvester Stallone in der Rolle des Barney Ross angeführt. Nachdem Terroristen nukleare Sprengköpfe aus einem Labor in Libyen klauen, müssen sich die Expendables ein weiteres Mal formieren, um eine Katastrophe zu verhindern.

Mit deutlich weniger Muskelkraft und zahlreichen neuen Mitglieder:innen begeben sie sich auf eine Mission, um den dritten Weltkrieg zu verhindern. Dabei stoßen sie auf unerwartet kampferprobte Gegner:innen und neue Freundschaften, die sich im Laufe des Gefechts bilden. 

Loading ...
Alle Inhalte anzeigen Alle Inhalte anzeigen

Wer spielt in "Expendables 4" mit?

Bereits der dritte Teil der Expendables war durchwachsen. Der Film spielte nicht das erwartete Einspielergebnis ein und sorgte auch bei Kritiker:innen für Stirnrunzeln, doch ganz nach dem Motto “The Show Must Go On” werden die alternden Helden ein weiters Mal ins Gefecht geschickt. Während Sylvester Stallone bei den ersten drei Teilen als Drehbuchautor beteiligt war, ist er diesmal nur noch als Schauspieler mit an Bord.  

Der Cast hat sich im Laufe der Filme auch deutlich verändert. Während im dritten Teil noch die Haudegen Arnold Schwarzenegger, Harrison Ford, Wesley Snipes, Antonio Banderas, Jet Li, Mickey Rourke, Mel Gibson, Dolph Lundgren, Jason Statham und Stallone dabei waren, sind in “Expendables 4” nur noch die letzten drei übrig. Als Neuankommlinge werden Curtis Jackson (50 Cent), Andy Garcia und Megan Fox in die Gruppe eingeführt. Schnarch.

Alle Inhalte anzeigen

Ohne Flair

Als die Expendables 2010 ins Leben gerufen wurden, waren sie das Sammelbecken für alternde Actionstars der 1980er-Jahre. Dieser Flair ist nun vollkommen erloschen, da Stallone der Einzige aus seiner Generation ist, der noch die Stellung hält. Mit der ein oder anderen dramaturgischen Idee wird hier zwar Spannung erzeugt, aber im Großen und Ganzen kann “Expendables 4” dann leider doch nicht überzeugen. 

Das Szenario von gestohlenen nuklear Sprengköpfen wirkt zu generisch und die Umsetzung zu lieblos, um sich tatsächlich in den Film fallen lassen zu können. Die abzuwendende Gefahr wird nie ernsthaft spürbar, sondern bleibt stets eine Behauptung, die für den Einsatz der Söldner:innentruppe herhalten muss. Auch der Humor bleibt hier auf der Strecke, da die Pointen zu erzwungen wirken.

Alle Inhalte anzeigen
Loading ...

Schlechtes CGI

Neben dem Starensemble war die “Expendables”-Reihe vor allem für ihre Action-Sequenzen bekannt. Diesmal übernahm mit Scott Waugh sogar ein ehemaliger Stuntman die Position des Regisseurs. Die Eröffnungssequenz und einige Nahkampfszenen sind tadellos inszeniert, doch über weite Strecken bekommt man hier Action im Billiglook. Schade, da wäre weitaus mehr drin gewesen.

Obwohl “Expendables 4” ein Budget von 100 Millionen Dollar hatte, sind jene Szenen, die im Studio vor Green Screen gedreht worden, ab der ersten Sekunde sichtbar. Egal ob Verfolgungsjagden oder Showdowns auf einem Schiff: Das schlechte CGI-sticht einem sofort ins Auge. Es wäre nicht schlimm, wenn auf solche Mittel für gewisse Einstellungen zurückgegriffen worden wäre, doch da sie über lange Sequenzen hindurch zum Einsatz kommen und den Animateuer:innen offensichtlich zu wenig Zeit und Geld gegeben wurde, um ihre Arbeit ordentlich machen zu können, leidet der gesamte Film drunter. 

Alle Inhalte anzeigen

Alteingesessene Actionfans werden vielleicht über die zahlreichen Mängel hinwegsehen können, aber dennoch ist "Expendables 4" meilenweit von einem guten Actionkracher entfernt. Anstatt die Reihe mit einer Trilogie enden zu lassen, wurde nun ein überflüssiger vierter Teil produziert, der dem Franchise kein neues Leben einhauchen wird. Die glorreichen Tage der Expendables liegen leider schon lange hinter ihnen.

2 von 5 Sternen

"The Expendables 4" ist im Kino zu sehen. Hier geht's zu den Spielzeiten!