Filmkritiken

"Ein verborgenes Leben": Sterben für den Glauben

In „Ein verborgenes Leben" widmet sich Terrence Malick der Lebensgeschichte von Franz Jägerstätter, einem oberösterreichischen Kriegsdienstverweigerer, der bis zu seinem Tod für seine Ideale einstand. Der Landwirt hielt während des zweiten Weltkriegs an seinem christlichen Glauben fest und brachte damit sich und seine Familie in Gefahr, wurde jedoch nach seinem Tod selig gesprochen.

Göttlich

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Der amerikanische Starregisseur bleibt seinem poetischen Stil treu und inszeniert das Historiendrama mit viel Pathos, Musik und dynamischen Bildern. Die österreichische Landschaft wird durch atemberaubende Weitwinkelaufnahmen in Szene gesetzt und bietet durch ihre Schönheit den perfekten Kontrast zu der bedrückenden Handlung, die in ihr stattfindet. Nach knapp 15 jähriger Zusammenarbeit mit dem Mexikaner Emmanuel Lubetzki (Birdman, Gravity) hat nun Jörg Widmer als Kameramann die Verantwortung über die Bilder im Malick-Universum übernommen. Der Deutsche machte sich vor allem als Steadicam-Operator einen Namen und ist im Umgang mit der Schwebekamera einer der Erfahrendsten der Welt. Hinter der Kamera wirkten, durch den Einsatz ihres Tonprofessors William Edouard Franck, auch Studierende der Filmakademie Wien an der Tongestaltung des Filmes mit.

Starensemble

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In den Hauptrollen glänzen August Diehl und Valerie Pachner als verträumtes Ehepaar, deren heile Welt mit einem Schlag in sich zusammenbricht. In den Nebenrollen stand Malick das Who-is-Who der deutschsprachigen Filmwelt zu Diensten. Tobias Moretti brilliert als Pfarrer, Karl Markovics als Bürgermeister und der inzwischen verstorbene Bruno Ganz als Richter. Die einzigen Wermutstropfen sind die knapp dreistündige Laufzeit und die Mischung zwischen englischen und deutschen Dialogen, weshalb man sich vor allem als österreichischer Zuseher nie wirklich in das Drama hineinfallen lassen kann.