Filmkritiken

„Die Burg“: Eine filmische Entdeckungsreise durchs Burgtheater

Das Burgtheater ist nicht nur eines der wichtigsten Kulturinstitutionen des Landes, sondern gehört auch zu den wichtigsten Schauspielhäusern der Welt. Mit „Die Burg“ erhält man erstmals einen Einblick hinter die Kulissen des Theaters, das jährlich knapp 400.000 Besucher anzieht.

Schattenseiten

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Die Doku ist eine filmische Entdeckungsreise ins Innere einer öffentlichen Institution. Der distanzierte Blick erinnert dabei stark an die Werke von Frederick Wiseman, der seinen Fokus ähnlich wie Hans Andreas Guttner, auf die scheinbar banalen Vorgänge im verborgenen Mikrokosmos legt. Als narrativer Faden dient hier der Entstehungsprozess des Stücks „Geächtet“ von Ayad Akhtar. Wir begleiten den Probenprozess von Größen wie Nicolas Ofczarek, Katharina Lorenz und Fabian Krüger. Dabei beschränkt sich Guttner nicht nur auf den Theaterbetrieb, sondern nimmt auch die unterschiedlichen Persönlichkeiten der Schauspieler unter die Lupe. „Das ist ein relativ harter Beruf, der wunderschön sein kann, selten und wenn, dann will man in diesen Zustand wieder gelangen, weil es halt so schön ist. Es ist nur sehr selten so.“, so beschreibt Ofczarek seinen zweischneidigen Beruf, dessen Schattenseiten meist hinter der Bühne zum Vorschein kommen.

Balanceakt

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Guttner bleibt in seiner Erzählung stets wertfrei, was einerseits ein umfangreiches Bild von einem der wichtigsten kulturellen Wahrzeichen Österreichs bietet, aber auch kritische Töne vermissen lässt. Das Burgtheater hat in den letzten Jahren viele Höhen und Tiefen erlebt, dabei dürfte es auch hausintern nicht immer harmonisch zugegangen sein. Es fällt einem schwer zu glauben, dass der Betrieb in einem Haus, das eine Balance zwischen wirtschaftlichen und künstlerischen Interessen finden muss, stets so konfliktfrei verläuft, wie hier porträtiert. Man wünscht sich keine Schauspieler, die sich Schreiduelle liefern, aber ein kritischerer Blick auf das Theater wäre vermutlich interessanter gewesen.

Zum Staunen

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Die Burg“ ist ein solider Dokumentarfilm, der sich empathisch seinem Thema nähert und erstmals einen Überblick über das Schaffen hinter der größten Bühne des Landes gibt.