Filmkritiken

"Crooks": Lohnt sich die deutsche Gangster-Serie auf Netflix?

In unserer Rubrik "Lohnt sich das?" stellen wir euch einmal wöchentlich einen Streamingtitel (Film oder Serie), der in aller Munde ist, vor, nehmen ihn genauer unter die Lupe und stellen für euch die altbekannte Frage: "Lohnt sich das überhaupt?" Lohnt es sich, dafür Zeit zu investieren? Ein Abo abzuschließen? Oder ein Abo zu beenden?

Diesmal: (Die ersten 4 Folgen von) "Crooks" auf Netflix

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Der ehemalige Tresorknacker Charly wollte seine kriminelle Vergangenheit eigentlich hinter sich lassen, aber wird dennoch zu einem letzten Coup gezwungen. Wiener Unterwelt-Größen haben ihr Auge auf eine wertvolle Münze in Berlin geworfen, doch das Schmuckstück ruft auch andere Gangster auf den Plan. Eine Berliner Klan-Familie versucht, sich ebenfalls die Münze unter den Nagel zu reißen. 

Was als einfacher Diebstahl geplant war, entwickelt sich schon bald zu einem gefährlichen Katz-und-Maus-Spiel, das sich über Deutschland, Österreich und Frankreich erstreckt, wobei ein Abtauchen auch außerhalb der Ländergrenzen schwerer ist, als gedacht. 

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Wien, Berlin, Marseille

Wiener Rotlicht, Berliner Straßen und französische Banlieus: “Crooks” entführt sein Publikum mit viel Charme in die kriminellen Hotspots der Städte und trumpft dabei mit einer großen Bandbreite an Figuren auf. In Berlin bringt die Ermordung eines Familienmitglieds Charly ins Visier einer Großfamilie, wodurch sein verdienter Ruhestand immer unwahrscheinlicher wird.  

Währenddessen tobt in Wien ein Machtkampf um die Vorherrschaft in den Bordellen, weshalb Joseph nicht mehr zwischen Freund und Feind unterscheiden kann. In Marseille wird Charlys Freundin Samira und ihr Sohn zwar von Rami beschützt, doch gegen eine Herrschaar an Gangstern kann auch er wenig ausrichten. 

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Gangster und Ganoven

Die Netflix-Serie ist ein Potpourri aus dem Besten, was das Gangster-Genre zu bieten hat. Action, Thriller und Komödie kreieren hier eine perfekte Symbiose, die in jeder Episode neu zusammengesetzt werden. Regisseur Marvin Kren versteht es, unterschiedlichste Emotionen und Ideen so miteinander zu kombinieren, dass man die Welt der Kriminellen in all ihren Facetten zu spüren bekommt.  

Klischees werden umschifft und die Handlung mit zahlreichen Details angereichert, sodass man Bilder zu sehen bekommt, die sich zwar absolut stimmig anfühlen, die man aber davor so noch nie gesehen hat. 

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Auch wenn Netflix-Produktionen für ihren spezifischen Look bekannt sind, schaffen es die Kameramänner Xiaosu Han und Andreas Thalhammer hier, eine Kinoästhetik zu kreieren, die auch auf der großen Leinwand für Begeisterung sorgen würde. Trotz der dynamischen Kameraarbeit wirkt jedes Bild wohl durchdacht, wodurch die schräge Welt der Münzjäger auch auf visueller Ebene ihr Gegenstück findet. 

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Wer spielt in "Crooks" mit?

Das Ensemble von “Crooks” ist gespickt mit deutschsprachigen Stars. Während sich Deutsche auf bekannte Gesichter wie Frederick Lau, Kida Khodr Ramadan und Svenja Jung freuen dürfen, wird Österreich durch Christoph Krutzler, Georg Friedrich, Lukas Watzl und Maya Unger vertreten.  

Der gesamte Cast liefert eine fantastische schauspielerische Leistung ab, doch Karl Welunschek als hinterhältiger Rotlicht-Boss ist eine ganz besondere Entdeckung. Der 2023 verstorbene Darsteller trat in der Vergangenheit vor allem hinter der Kamera als Regisseur oder Szenenbildner zur Erscheinung, aber zeigt hier, dass er auch ein genialer Schauspieler war. 

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Fazit

“Crooks” ist einer der besten deutschsprachigen Netflix-Produktionen aller Zeiten und ein Beweis dafür, wie international das Lokale sein kann. Die Liebe zum Detail steckt hier in jedem Bild und lässt uns in eine Welt von Gangstern und Ganoven eintauchen, in der es um weit mehr als nur eine Münze geht.

5 von 5 Sternen

Für Fans von: "4 Blocks", "Der Panther wird gehetzt", "Der Einzelgänger"