Filmkritiken

"Bis dann, mein Sohn": Ein-Kind-Politik mit Folgen

China in den 80er Jahren. Nachdem das gemeinsame Kind von Yaojun (Wang Jingchun) und Liyun (Yong Mei) bei einem Badeunfall stirbt, bricht eine Welt für die Eltern zusammen. In Zeitsprüngen sehen wir ihr Leben nach und vor dem Tod ihres 8 jährigen Sohnes. Ihr Schicksal ist eng mit jenes des Ehepaares Kaiyan und Yingming verbunden, die nicht nur enge Freunde und Arbeitskollegen sind, sondern dessen Sohn auch bei dem tragischen Tod von Xing dabei war.

Eine Gesellschaft im Wandel

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Bis dann, mein Sohn“ ist eine epische Familientragödie, die sich über drei Jahrzehnte erstreckt. Durch die ständigen Zeitsprünge ist man dazu gezwungen, seine eigene Interpretation in den Film miteinfließen zu lassen. Auch wenn im Zentrum der Geschichte eine zerrüttete Familie steht, porträtiert Regisseur Wang Xiaoshuai die rasante Entwicklung Chinas in den letzten dreißig Jahren. Neben wirtschaftlichen Veränderungen konzentriert sich der Filmemacher vor allem auf die 25 Jahre andauernde Ein–Kind-Politik und deren Einfluss auf die Identität einer ganzen Generation.

Gegensätze

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Am Anfang überzeugt das Drama vor allem auf visueller Ebene, auch wenn man noch nicht genau weiß, in welche Richtung sich die Geschichte entwickeln könnte, wird man sofort in den Bann der eindrucksvollen Bilder der chinesischen Landschaft gezogen. Kaum waren die Figuren noch von Sand und Steppen umgeben, schon stehen sie vor dutzenden Wolkenkratzern und modernen Transportmitteln. Die Genialität dieses Epos liegt vor allem im gekonnten Umgang mit den krassen Gegensätzen der chinesischen Gesellschaft.

Trilogie

 

 

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Die beiden Hauptdarsteller Wang Jinchun und Yong Mei wurden auf der Berlinale mit dem silbernen Bären ausgezeichnet, einer der wenigen richtigen Entscheidungen der letzten Berlinale Jury. „Bis dann, mein Sohn“ ist bereits der dritte Film von Wang Xiaoshuai der auf der Berlinale ausgezeichnet wurde. Er gehört zusammen mit Jia Zhangke zu einer Generation chinesischer Filmemacher die sich dem Realismus verschrieben haben, um die Abgründe der chinesischen Gesellschaft zu analysieren. Sein neustes Werk markiert auch den Anfang einer Trilogie über die rasanten Umbrüche in seiner Heimat.

180 Minuten

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Bei knapp drei Stunden Lauflänge erfordert dieses Drama gehöriges Sitzfleisch, das jedoch belohnt wird. Für diejenigen die noch nie einen chinesischen Film gesehen haben, könnte "Bis dann, mein Sohn" die Tür zur Erkundung einer der spannendsten Filmnationen unserer Zeit sein.