Filmkritiken

"Beasts Like Us" auf Amazon: Horror originell wie konventionell

In "Beasts Like Us" bekommt es die Generation Z mit dem Grauen der Datingszene zu tun - wortwörtlich. Denn die romantische Horrorkomödie spielt in einem übernatürlichen Wien, in dem es normal ist, wenn beim Rendezvous die Zombieplage ausbricht, oder blutrünstige Bestien am Speed-Dating teilnehmen. Über acht Episoden werden vier Mittzwanziger immer wieder in dämonische Machenschaften und damit auch in Beziehungsdrama hineingezogen. Ab 14. Februar bei Prime Video.

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Internationaler Cast in österreichischer Serie

Regisseur Marc Schlegel gelingt damit eine Premiere - "Beasts Like Us" ist die erste rein österreichische Originalproduktion für den Amazon-Streamingservice. Der Cast zeigt sich wiederum international. Jakob Schmidt spielt den introvertierten Simon, dessen Beziehung mit der vom Leben gestressten Natalie (Cosima Henman) nicht in Schwung kommen will. Unterstützung bekommt er von seinem besten Freund, dem Macho Lukas, gespielt von Benedikt Kalcher, einziger Österreicher in einer Hauptrolle. Jing Xiang wiederum tritt als Raffi in Erscheinung, ruppige Freundin von Natalie mit dunkler Vergangenheit.

Seine größte Stärke spielt "Beasts Like Us" klar als Gruselparodie aus - sei es beim unbequemen Brunch mit Graf Dracula, oder beim romantischen Abend mit Zombiegeballer als Geräuschkulisse. Auch an visuellen Genregags fehlt es "Beasts of Us" nicht. Für den Zombiebiss gibt es die "Spritze danach" und Polizisten tragen Vampirpfahl statt Schlagstock. Nicht alle Witze sind Volltreffer, aber der Serie lässt sich kaum vorwerfen, Horrorklischees für ihren Klamauk nicht voll ausgeschöpft zu haben.

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Aufwendig inszenierter Horror

Zumal gaben sich die Macher nicht mit trashigen Digitaleffekten zufrieden, sondern haben die Präsentation ihrer Gruselwelt ernst genommen. Einige Darsteller tragen aufwendige Masken und haptische Effekte - beispielsweise schwebende Vampire - wurden smart eingesetzt, um aus den Innenräumen und Sets in Wien viel Dynamik herauszuholen. Sogar die ein oder andere Kampfszene bietet überzeugende Choreografien.

Ironischerweise fällt "Beasts Like Us" als Liebeskomödie umso konventioneller aus. In einer ersten Montage munkeln Raffi und Natalie, dass Simon schwul statt nur schüchtern sei, während die Männer darüber lästern, dass Frauen keine Ahnung von "Star Wars" hätten. Ähnlich angestaubt wie solche Rollenbilder sind die Plot-Twists. Eine Dreiecksbeziehung führt zum erwartbaren Freundschaftsbruch, und mit anderen Liebschaften kommt es zu altbekannten Peinlichkeiten wie Erektionsproblemen. Auch nicht ganz zünden wollen politische Anspielungen - darunter eine demokratiefeindliche Vampirpartei -, weil sie etwas willkürlich in alle Richtungen schießen.

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Bei der Romantik befindet sich "Beasts Like Us" auf einer Wellenlänge mit wenig einfallsreichen Til-Schweiger-Komödien und lässt somit sein volles Potenzial liegen. Denn eigentlich bieten Schnitt und Schauspieler gutes komödiantisches Timing in Verbindung mit dem Horrorklamauk. Etwas blass in der Gruppendynamik bleibt lediglich Natalie, und manche neurotischen Ticks von Simon und Lukas verlieren gegen Ende ihren Reiz. Frischen Wind bringen dafür Gastauftritte, wie Armin Rohde als Graf Dracula und Reinhard Nowak als YouTube-Schwurbler.