Filmkritiken

"Asterix und das Geheimnis des Zaubertranks": Gallier als Superhelden

Jetzt verwenden die streitbaren Gallier schon so lange ihren Zaubertrank und sind noch immer nicht hinter sein Geheimnis gekommen, weil Miraculix das Rezept als Top Secret eingestuft hat. Immerhin ist er bereit, sein Geheimnis an einen Berufskollegen weiterzugeben, denn der Druide denkt ernsthaft daran, in Pension zu gehen, weil er schon etwas klapprig geworden ist.

 

Alle Inhalte anzeigen Alle Inhalte anzeigen

Nachfolger gesucht

Also bricht er in Begleitung von Asterix und Obelix auf, um einen würdigen Nachfolger für die Zaubertrankbereitung zu finden. In ihrem Heimatdorf geht es inzwischen ziemlich turbulent zu, denn ein Fiesling will selber in den Besitz des Rezepts gelangen und verbündet sich dafür sogar mit den Römern. Der Bösewicht wurde übrigens der Figur des Sehers aus dem klassischen Album Nr. 19 nachempfunden. In dieser Notlage sind die Frauen des Dorfs gefragt: sie müssen ganz alleine die römischen Angreifer zurückdrängen, solange die letzten Vorräte des Zaubertranks noch nicht aufgebraucht sind.

 

Alle Inhalte anzeigen

Feuermonster

Nach fünfjähriger Pause kommt wieder ein animiertes Asterix-Abenteuer in unsere Kinos und das ist gut so, denn die Realfilme mit Depardieu und seinen französischen Kollegen waren ausnahmslos schwer erträglich (daran hätte auch eine Überdosis Zaubertrank nichts geändert). Doch auch Asterix und seine Freunde gehen mit der Zeit: ein paar gelungene Gags – etwa wenn sich Majestix Bruder als absoluter Römerfreund entpuppt oder Hennen, die den Zaubertrank intus haben, sich in Hubschrauber verwandeln –  werden von viel hektischer Action zugedeckt, und als sich dann beim Finale ein riesiges Feuermonster erhebt, ist das schon längst eher ein Fall für die Avengers oder die Justice League. Im vorchristlichen Gallien sind solche Super-Bösewichte eindeutig fehl am Platz.

 

Alle Inhalte anzeigen

Viele verrückte Druiden

Immerhin bleiben ein paar unverzichtbare Konstanten bestehen:  die Römer bekommen wieder ihre fast schon rituellen Prügel ab, die Dorfbewohner lassen sich ebenfalls keine Gelegenheit für ihre kleinen Auseinandersetzungen entgehen, viele Wildschweine toben durchs Unterholz (und Druiden verstehen sogar ihr Gegrunze). Die eigentliche Attraktion besteht aber diesmal eindeutig in den vielen skurrilen Kollegen von Miraculix, die er auf seiner Reise quer durch Westeuropa aufsucht. Die meisten von ihnen versagen kläglich und bringen höchstens läppische Zaubertricks zustande.  Aber da gibt es auch noch einen Typ mit Christusbart, der die wundersame Brotvermehrung beherrscht, und schließlich qualifiziert sich ein Junge aus den Schweizer Bergen als vielversprechende Nachwuchshoffnung – sein Name Emporkömmlix verheißt jedoch auch nichts Gutes.

 

3 von 5 strenggeheimen Zutaten