Filmkritiken

"Aquaman" auf ORF 1: Bunte Unterwasser-Odyssee

Aquaman? Wer ist das nochmal? Der mäßig populäre DC-Superheld ist der Sohn eines Leuchtturmwärters und der Königin des sagenumwobenen Unterwasserreiches Atlantis. Schon alleine diese Herkunft schreit nach einem atemberaubenden Fantasy-Abenteuer.

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Vom düsteren Superhelden ...

Aber wir sind hier in einem Superhelden-Film von DC. Daher stellt Regisseur James Wan gleich zu Beginn einmal klar, dass Aquaman (Jason Momoa) es jederzeit mit Superman und Batman aufnehmen kann. Ein entführtes U-Boot hebt er spektakulär an die Wasseroberfläche, reißt ganz nebenbei Stahltüren aus den Angeln und erweist sich als unverwundbar durch einfache Feuerwaffen. Der Mann ist stark wie Superman und ein Badass wie Batman, keine Frage.

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... zum Draufgänger mit Humor und Herz

Nach dem Start im düsteren Stil des DC Extended Universe (DCEU) taucht Mera (Amber Heard), die Prinzessin des Unterwasser-Königreiches Xebel, bei Aquaman auf, der im bürgerlichen Namen übrigens Arthur Curry heißt. Er soll mit ihr nach Atlantis kommen und sein Geburtsrecht als erstgeborener Sohn von Königin Atlanna (Nicole Kidman) einfordern.

Nur so könne ein Krieg zwischen Atlantis und der Menschenwelt verhindert werden. Denn sein Halbbruder Orm (Patrick Wilson) will sich zum "Oceanmaster", dem militärischen Führer der sieben Unterwasser-Königreiche, aufschwingen und einen Krieg gegen die Menschenwelt anzetteln. Arthur will davon aber nichts wissen. Er macht Atlantis für den Tod seiner Mutter verantwortlich.

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In Rückblenden erfahren wir, dass Arthur seit seiner Kindheit von Vulko (Willem Dafoe), dem königlichen Berater am Hofe von Atlantis, trainiert und auf die Übernahme des Thrones vorbereitet wurde. Dennoch hat Arthur die Heimat seiner Mutter noch nie gesehen. Er ist bei seinem Vater (Temuera Morrison) aufgewachsen.

Doch die Entscheidung wird ihm ohnedies abgenommen. Tsunami-artige Flutwellen läuten den Angriff von Atlantis ein. Nun muss sich Aquaman seiner Vergangenheit stellen. Doch um als Halbblut überhaupt eine Chance gegen den despotischen Orm zu haben, braucht Arthur den mythischen Trident des ersten Königs von Atlantis. Wer ihn besitzt, gilt als wahrer König von Atlantis. Gemeinsam mit Mera begibt er sich auf die Suche nach dem verlorenen Dreizack, verfolgt von den Schergen seines intriganten Halbbruders.

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Leicht überladene Fantasy-Odyssee

Auf dieser Suche erleben wir ein spannendes Fantasy-Abenteuer mit Humor und Selbstironie, das viel mehr an die bunten Fantasiewelten von " Star Wars" oder "John Carter" erinnert (beides übrigens Filme der Marvel-Mutter Disney) als an die düsteren Häuserschluchten von Gotham City. Von Reitern auf riesigen Seepferden und Haien über furchteinflößende Tiefseemonster bis zum Drum-Solo eines Octopus lässt Regisseur Wan keine Skurrilität in Atlantis aus. Dabei erliegt er leider dem Fluch eines Big-Budget-Blockbusters: "Aquaman" setzt oft zu sehr auf das visuelle CGI-Spektakel und verrennt sich in so manches Detail. Dadurch wirkt der Film letztlich ein wenig hektisch und überladen. 130 statt 145 Minuten hätten wohl auch gereicht.

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Kann Aquaman das Ruder für DC herumreißen?

Der Druck, mit "Aquaman" einen Blockbuster abzuliefern, ist für DC mindestens so groß wie am tiefsten Punkt des Ozeans. Denn während die Superhelden des ewigen Konkurrenten Marvel von einem Mega-Erfolg zum nächsten eilen, droht dem Kino-Universum von DC nach mäßigen Erfolgen die Luft auszugehen.

Horror-Regisseur James Wan dürfte die Erwartungen zwar ein wenig übererfüllt haben, liefert aber eine sehenswerte Fantasy-Odyssee mit Humor und Herz ab. "Aquaman" ist der beste DC-Superhelden-Film seit "Wonder Woman" und setzt die Abkehr vom allzu düsteren und humorlosen DCEU unter Zack Snyder konsequent fort. Das ist gut so.

DC hat wieder Auftrieb!

 "Aquaman" ist auf ORF 1 am 13. März um 20:15 zu sehen.

"Aquaman" ist außerdem derzeit auf Amazon Prime  verfügbar. Hier geht's direkt zum Film!

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