Filmkritiken

"Angry Birds 2": Wütende Vögel im Schneechaos

Seit dem großen Kampf zwischen Schweinen und Vögeln herrscht Frieden bei den Angry Birds. Der einstige Superstar Red scheint inzwischen überflüssig geworden zu sein, aber bleibt auch beim Waffenstillstand auf der Hut, denn die nächste Bedrohung erscheint schon am Horizont. Anstatt mit heimtückischen Krabben wird die Vogelinsel jedoch plötzlich von riesigen Eiskugeln bombardiert. Eine Adlerkolonie bewohnt eine nahegelegene Eis-Insel und plant sowohl das Vogel- als auch das Schweineparadies zu erobern. Auch wenn Red die grünen Schweine und ihren König Leonard noch immer für eine Bedrohung hält, muss er mit ihnen zusammenarbeiten, um die heimtückische Adlerkönigin Zeta zu besiegen.

Held mit Selbstzweifel

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Der tapfere Held Red muss sich seinen Thron diesmal mit der gewieften Wissenschaftlerin Silver teilen. Seine waghalsigen Alleingänge stürzen ihn und seine Gefährten von einer Katastrophe in die nächste, weshalb er einsieht, dass er Silvers Hilfe braucht, um seine Artgenossen zu retten. Das Duo steht ganz im Zeichen der MeToo-Bewegung und soll die gewünschte Gleichstellung von Männern und Frauen darstellen. Das gelingt den Autoren auch, jedoch scheint man sich bei der bösen Zeta zu wenig Gedanken über den Grund für ihren Schweine- und Vogelhass gemacht zu haben, weshalb das Ende dann doch etwas ernüchternd ist.

Vom Handy auf die Leinwand

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Ursprünglich waren die „Angry Birds“ Figuren in einer Smartphone-App, die sich weltweit millionenfach verkaufte. Vor allem Kinder waren von den bunten Vögeln und ihren ulkigen Widersachern begeistert, deshalb ist es auch kein Wunder, dass die Filme auf junges Publikum abzielen. Im Gegensatz zu Animationsfilmen wie „Toy Story“ oder „Findet Nemo“ hat „Angry Birds 2“ für die Eltern der Kinder keinen doppelten Boden in der Erzählung. Stattdessen versucht man die mit Smartphones in ihren Händen großgewordenen Zuseher alle sieben Minuten mit einer von Pophits untermalten Schnittmontage bei Laune zu halten. Von „Eye of the Tiger“ und „All by Myself“ bis hin zu „Space Oddity“ und „Happy Together“ ist hier alles dabei, man kann sich ausdenken, dass ein großer Teil des 65 Millionen Dollar-Budgets in die Songrechte geflossen sind.

Kurzweilig

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Durch den inflationären Musikeinsatz vergehen die 98 Minuten Laufzeit wie im Flug. Trotz der banalen Handlung haben es die Autoren geschafft, viele witzige Momente zu kreieren, bei denen man immer wieder überrascht wird. Ein unterhaltsames Kinoerlebnis für Kinder und musikalische Höhepunkte für die Erwachsenen sind hier garantiert.