EIN FILM, DER AUSSICHT BIETET
So gut waren Kamele im Film selten (das ist die gute Nachricht). Betörend, würdevoll und mit großen, fast erstaunten Augen staksen sie gemächlich durch die Wüste. Ihnen voraus trottet die junge Australierin Robyn Davidson. Sie hat sich in den Kopf gesetzt, von Alice Springs zum Indischen Ozean zu gehen, zu Fuß also 3000 Kilometer durch die heißeste, härteste Gegend der Welt zu hatschen. Sie ahnen es schon: Es ist eine wahre Geschichte, die hier erzählt wird. 1977 hat sie stattgefunden, Robyn Davidson hat darüber im National Geographic geschrieben, und später aus ihren Erfahrungen einen Bestseller gemacht. Der allerdings kann nicht so langwierig und um sich selbst drehend sein wie John Currants Film anzuschauen ist.
"Spuren", diese Selbstfindungsgeschichte einer jungen Frau, wandert meist ohne Kompass umher, ohne tieferen Sinn und ohne Spuren zu hinterlassen. Hauptsächlich ist sie dazu da, die Aussicht zu genießen. Die ist tatsächlich groß: betörende Landschaft in endlosen Kreisen. Wems genügt.