EASTWOOOD WIRD RÜHRSELIG
Von Alexandra Seibel
Vater, Tochter und Baseball. Das Pinkeln dauert schon etwas länger. Auch die Augen wollen nicht mehr so richtig. Irgendwann nagt das Greisenalter auch an einem Mann wie Clint Eastwood.
Mit gebotener Altersstarre und als Vater einer Frau, von der er auch locker der Großvater sein könnte, spielt Clinton einen Baseball-Scout mit schwerem Augenproblem. Das geht so weit, dass er die Spieler, die er auf ihr Talent hin beobachten müsste, kaum noch erkennt. Anlass genug für einen karrieresüchtigen jungen Kollegen, zur Intrige gegen den alten Mann anzusetzen.
Unter der Regie von Robert Lorenz, Eastwoods langjährigem Regie-Assistenten, entfaltet sich ein schwer am Schmalz entlangschrammendes, gefühliges Beziehungsdrama zwischen Vater und Tochter und zwischen Tochter und ihrem potenziellem neuen Boyfriend. Jedoch ein hervorragendes Ensemble von John Goodman als bärbeißigem Baseball-Spezialisten, Amy Adams als genervter Tochter und Justin Timberlake als Baseball-Nerd macht ein völlig konventionell gestricktes und zielstrebig auf sein Feel-Good-Ende hinarbeitendes Melodram dennoch sehenswert. Trotz Harmoniesucht mit Kitschverdacht.