Filmkritiken

DIE NANNY ALS FOTOKÜNSTLERIN VON WELTFORMAT

Keiner durfte in ihr Zimmer. Keiner durfte einen Blick auf ihren Schatz – ihre Tausenden Bilder – werfen. Die hütete Vivian Maier wie ihren Augapfel. Fotografien von Straßenszenen ihrer Heimatstadt Chicago, Fotos der Kinder, auf die sie aufpasste, Fotos aus der Natur. Bilder mit hohem künstlerischem Wert, die Vivian Maier posthum in die erste Garde der Street Photographer brachten .

Der junge Amerikaner John Maloof ersteigerte 2007 in einem Chicagoer Auktionshaus etliche Kisten voller Negative, die sich als wahrer Schatz erwiesen. In seiner fast zärtlichen Doku präsentiert Maloof Vivian Maier als eigenbrötlerische Frau, die vereinsamt und verkannt starb. Interviews mit den von Maier betreuten Kindern runden das Bild einer Außenseiterin, die genial, aber nicht liebenswert war, ab.

KURIER-Wertung: ***1/2
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