Slaying! Die 10 coolsten Heldinnen des Action-Kinos
Die 1980er-Jahre waren das Jahrzehnt des puren Actionfilms. Unaufhaltsame Kampfmaschinen in Menschengestalt retten den Tag, der meist mit einem Terroranschlag, einem Kapitalverbrechen oder einer Katastrophen begonnen hatte – und das ganz ohne Selbstironie und binnen 100 Minuten.
Unabhängig vom Genre (Krimi, Thriller, Science-Fiction, Komödie, etc.) steht die Action im Vordergrund und überschattet oft auch die Handlung. Muss aber nicht sein. Die Helden sind meist Männer. Aber auch da gibt es Ausnahmen. Leider Ausnahmen, die immer noch die (männlich dominierte) Regel bestätiggen ...
Hier sind die zehn coolsten Heldinnen des Action-Kinos:
Beatrix Kiddo: "Kill Bill" (2003)
Die Eröffnung mit einem Tarantino-Film liegt auf der Hand. Mit den beiden "Kill Bill"-Filmen hat Quentin Tarantino ein zweiteiligen Rache-Epos rund um Beatrix Kiddo (Uma Thurman) mit kultigen Reminiszenzen an Western und Eastern geschaffen. „Die Braut“ – wie sie im Film meist genannt wird – ist der Charles Bronson des weiblichen Action-Kinos, die zur Superheldin überhöhte21stCentury-Version von Foxy Brown und die ultimative Inkarnation einer Rachegöttin mit fast übermenschlichen Kräften und Fähigkeiten.
Dabei ist Kiddo – wie sie im Showdown von Bill genannt wird – eigentlich recht umgänglich: Man(n) sollte sich nur ihrem Rachefeldzug gegen Bill nicht in den Weg stellen. Ansonsten droht schnell einmal der Verlust von Extremitäten oder gar des Lebens.
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Ellen Ripley: "Alien – Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt" (1979)
Ellen Ripley (Sigourney Weaver) war die erste echte Action-Heldin der 80er-Jahre. Sie spielt in derselben Liga wie Rambo, Conan, Mad Max, John McClane, RoboCop und Co. Zur Heldin wurde sie schon 1979, als sie dem dahergelaufenen Alien ordentlich einheizte, das zuvor ihre gesamte Raumschiff-Crew killte.
Aber zum Prototyp der modernen Action-Heldin stieg sie erst mit dem Action-Spektakel "Aliens – Die Rückkehr" (1986) auf. Neben ihr wirken knallharte Space-Marines wie hysterische Kleinkinder. Die Hands-On-Mentalität der Frau kann sich sehen lassen. Sie jammert nicht herum, sondern nutzt die ihr zur Verfügung stehenden Mittel. Auch wenn ihr Plan meist nicht ganz problemlos abläuft: Am Ende steht immer sie und nicht das Alien-Monster. Bis auf eine Ausnahme. Aber gut, reden wir nicht über "Alien 3" ...
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Alice: Resident Evil (2002)
"Resident Evil" ist die Kino-Adaption eines erfolgreichen Videogames. An dieser Stelle hätten wir natürlich auch Lara Croft anführen können. Lara Croft (Angelina Jolie) hat es immerhin auf zwei Kinofilme gebracht. Doch die (natürlich) leicht bekleidete Schönheit Alice (Milla Jovovich) metzelt in insgesamt sechs (!) abendfüllenden Action-Movies ganze Horden von hässlichen Zombies.
Die Croft läuft in verstaubten Grabkammer herum und trifft nicht einmal eine einzige Mumie. Alice bietet der verwesenden Apokalypse die Stirn. Und eines sollte doch glasklar sein: Ein/e gute/r Schurke/in macht den/die Held:in erst so richtig groß. Sorry, Angelina!
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Cataleya Restrepo: "Colombiana" (2011)
Von Milla Jovovich ist es nicht weit zu Luc Besson. Im Mittelpunkt von "Colombiana", dessen Drehbuch von Besson stammt, steht Cataleya Restrepo (Zoë Saldaña). Im Alter von neun Jahren muss sie die Ermordung ihrer Eltern durch den Mafiaboss Don Luis mitansehen. Sie entkommt dem Massaker in Bogota und flieht nach Chicago zu ihrem Onkel Emilio, ebenfalls ein Gangsterboss. Widerwillig, aber doch bildet er die kleine Cataleya auf ihren Wunsch hin zur Profikillerin aus. 15 Jahre später nimmt das Rachedrama seinen Lauf.
„Cataleya?“, werden jetzt einige aufschreien. Was ist mit dem Besson-Klassiker „Nikita“? Berechtigte Frage, denn zweifelsfrei war Nikita neben Ripley eine frühe Heldin des Action-Kinos. Aber Besson hat das Motiv inzwischen schon zig-mal aufgewärmt: von Nikita über Colombiana bis Lucy. Im Vergleich zu Nikita agiert Cataleya viel selbstbestimmter und ist damit auch wesentlich cooler. Zoë Saldaña ist in diesem Fall einfach überzeugender.
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Imperator Furiosa: "Mad Max - Fury Road" (2015)
Mad Max (Mel Gibson) ist einer der kultigsten Action-Helden der 1980er-Jahre. Doch in der Fortsetzung "Mad Max: Fury Road" stiehlt ihm Imperator Furiosa (Charlize Theron) klar die Show. Mad Max (Tom Hardy) wird zum Nebendarsteller im eigenen Action-Movie degradiert. Zugegeben, er trägt einen nicht unwesentlichen Teil zum Happy End bei. Aber den Lead hat klar Furiosa.
Ähnlich wie Ripley gibt sie den Ton an. Sie hat den Plan. Doch im Gegensatz zu Ripley, die ihre leading role wider Willen übernehmen muss, setzt Furiosa bewusst Initiativen und übernimmt die Führungsrolle von Anfang an. Und nicht zu vergessen: Die perfekte Inszenierung des apokalyptischen Action-Roadmovies und das kultige Punk-Outfit. Im Action-Genre gibt’s natürlich auch Punkte für Äußerlichkeiten.
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Leeloo: "Das Fünfte Element" (1997)
Und schon wieder Luc Besson. Der Mann dürfte ein Faible für coole Powerfrauen haben. Denn in"Das fünfte Element" liefert er mit Leeloo (Milla Jovovich) die nächste weibliche Aktion-Ikone. Ein wenig ist es wie mit Furiosa und Mad Max: Leeloo steht mit Korben Dallas (Bruce Willis) ein männlicher Action-Klassiker zur Seite.
Aber den Tag rettet letztendlich die Heldin, während Dallas eher die Prinzessinnen-Rolle einnimmt. Außerdem ist Leeloo eine naive Friedensheldin in bester Hippie-Manier. Das kultige Vorbild dazu liefert der Klassiker "Barbarella" (1968). Beiden ist Gewalt zuwider. Aber wenn es ein muss, tritt Leeloo in Aktion, für den Weltfrieden – und darüber hinaus.
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Abernathy, Kim & Zoë: "Death Proof" (2007)
Okay, "Death Proof" hat keine einzelne Action-Heldin. Schon klar. Es sind drei oder genau genommen sogar vier. Abernathy (Rosario Dawson), Kim (Tracie Thoms), Zoë (Zoë Bell) und Lee (Mary Elizabeth Winstead) sind sozusagen ein Action-Team, wobei Lee die Action ja verschläft. Sie wird als Pfand für die Probefahrt mit einem 1969er Dodge Charger beim Wagenbesitzer zurückgelassen.
Bei einer wahren Höllenfahrt treffen die drei Powerfrauen dann auf Stuntman Mike (Kurt Russell). Sein grausames Hobby füllt die erste Filmhälfte: Er killt junge Frauen mit seinem Auto und lässt es wie einen Unfall aussehen. Doch mit Abernathy, Kim und Zoë hat sich der Psychopath die falschen Opfer ausgesucht. Der Jäger wird zum Gejagten.
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Sarah Connor: "Terminator 2 – Tag der Abrechnung" (1991)
Sarah Connor (Linda Hamilton), die legendäre Mutter des Anführers gegen die Maschinen in Terminator, darf natürlich in einer Bestenliste der Action-Powerfrauen nicht fehlen. In "Terminator" (1984) ist sie noch die einfache Kellnerin von nebenan, die vom Helden aus der Zukunft (Michael Biehn) gerettet werden muss. Doch in "Terminator 2 – Tag der Abrechung" ist aus Sarah eine knallharte Action-Mama geworden, die ihren Sohn John zum ultimativen Guerilla-Kämpfer der Zukunft ausbildet.
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Katniss Everdeen: "Die Tribute von Panem" (2012)
Katniss Everdeen (Jennifer Lawrence) aus der "Die Tribute von Panem"-Trilogie ist das Beste, was das Young Adult-Genre an Action-Nachwuchs zu bieten hat. Sie ist ein klassischer Robin Hood-Charakter: exzellente Bogenschützin und Symbol des Widerstandes gegen ungerechte Unterdrückung durch eine dekadente Elite. Doch vor allem ist sie mehr als nur Action-Heldin. Als Revolutionärin entfacht sie in einer dystopischen Welt den Funken der Hoffnung auf eine bessere Zukunft.
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Diana: Wonder Woman (2017)
Batman, Superman, Spider-Man, Iron Man, der Hulk. Männliche Superhelden haben in den vergangenen Jahren den Actionfilm dominiert. Ja gut, bei den Avengers mischt auch Black Widow mit und Marvel hat jetzt auch einen weiblichen Captain. Coole Frauen, gar keine Frage. Aber: "Wonder Woman" war - im Actionfilm und im Comic - die erste Superheldin, nach der auch der Film benannt war. Und außerdem geht es gegen den Gott des Krieges höchstpersönlich. Wie gesagt: Der Schurke macht den Helden aus – und auch die Heldin!
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"Atomic Blonde" (2017)
In dieser knallharten Mischung aus James Bond, John le Carré und Grapic Novel entwickelt Charlize Theron als weiblicher 007 auf einer Berlin-Mission erstaunliche Schlagkraft. Als Topagentin erlebt sie den Zerfall der DDR aus nächster Nähe, weil sie im November 1989 auf eine gefährliche Mission nach Berlin geschickt wird. Dort gerät sie – mal Jägerin und mal Gejagte – in schwere Auseinandersetzungen mit feindlichen und verräterischen Spionen oder der Polizei. Regisseur David Leitch bietet Action der Spitzenklasse.
Zu sehen auf Canal+, Apple TV+, Prime Video, Maxdome und Sky. Hier geht's zum Film!
Cherry Darling in "Planet Terror" (2007)
Der fetzige Actioner von Regisseur Robert Rodriguez schenkt uns dafür aber eine der beeindruckendsten Action-Heroinen der vergangenen Jahre. Cherry Darling (Rose McGowan) ist eine Gogo-Tänzerin, die schlagkräftig und furchtlos (wenn auch mit einem Hauch von Nichts) gegen wild gewordene Zombies kämpft. Unterstützt wird sie dabei nicht nur von Freund:innen, sondern vor allem von einem Maschinengewehr, das sie als Bein trägt, nachdem ihr echtes von den Zombies abgerissen wurde (den Film sollte man sich nicht mit vollem Magen ansehen!).
Der "male gaze" in Cherrys Charakterzeichnung mag zwar nicht zu übersehen sein, aber immerhin zeigt sie einen beeindruckenden Kampfeswillen, als sie nach ihrem Überfall nicht in Depression versinkt, sondern beschließt, sich (buchstäblich) mit Bomben und Granaten zu wehren. "Planet Terror" mag voller absurder Szenen sein, doch Cherry wird dabei keine einzige Sekunde lächerlich gemacht, sondern geht als (wenn auch blutverschmierte) mutige Heldin aus dem Gemetzel hervor. Inspirierend – irgendwie ...
"Planet Terror" ist auf Apple TV+ und Prime Video zu sehen. Hier geht's zum Film!
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