Filmkritiken

DEUTSCHE GANGSTER IN ST. TROPEZ

Lieber reich als schön, so lautet die Devise eines liederlichen Kleeblatts – bestehend aus einem Gangsterboss, einem Anwalt und zwei Profikillern. Gemäß diesem Vorsatz wollen sie die Reichen und Schönen von Saint Tropez zumindest um ihr Bargeld bringen.

In der chaotischen deutschen Krimikomödie "Desaster" hat alles einen doppelten Boden: der Sex, die Liebe, der Geldkoffer und vor allem die Moral. Nicht ohne Grund trägt der Film auch noch den Untertitel "Alles lief nach Plan. Aber der Plan war kacke" – was nicht nur bedeutet, dass letztendlich alles schiefgeht, sondern auch, dass der Humor rund um das liederliche Kleeblatt nicht mit Nestroyscher Tiefgründigkeit serviert wird, sondern eher von oben herab: mit dem Holzhammer.

Was den Film trotzdem anschaubar macht, sind unter anderem die Traumhäuser an diversen Traumstränden, in denen gefilmt wurde, und vor allem die gediegene Schauspielerriege: Justus von Dohnáyni, der zum Film Regie und Drehbuch beisteuerte und auch eine der Hauptrollen spielt, Stefan Kurt und Jan Josef Liefers. Angela Winkler hat als nervend fürsorgliche Gangster-Mutter einen Gastauftritt. Gemeinsam vermitteln die Schauspieler gediegene Theateratmosphäre. Den intellektuellen Anspruch sollte man auf dem Weg ins Kino trotzdem zu Hause lassen.

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