Filmkritiken

"Bridget Jones’ Baby": Babybauch im Rom-Com-Schema

Wer hätte das gedacht? Bridget Jones ist schwanger. Nach der jahrelangen Liebes-Odyssee nun endlich ein Happy-End? Bei britischen Rom-Coms (also romantischen Komödien) eigentlich ein Pflicht-Bestandteil der Handlung.

Kondome aus den 90ern

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Aber zurück zum Anfang. In den ersten Minuten des Films erleben wir Bridget Jones in gewohnter Pose: an einem festlichen Tag – in diesem Fall ihr Geburtstag – alleine auf der Couch sitzend (hier ertönt auch der fast schon legendäre Bridget-Song „All by myself“ von Eric Carmen) und am Rande der Depression. „How did I end up here... again?“ fragt sich Bridget, bis es „Jump around“ von Cypress Hill aus den Lautsprechern dröhnt und sie mit Rap-Gesten durch ihre Wohnung hüpft. Bridget ist jetzt nämlich ganz anders. Bridget versinkt nicht mehr in bodenlosem Selbstmitleid. Die destruktiven Tage sind vorbei, denn Bridget hat jetzt einen tollen Job als TV Produktionsleiterin und eine gehörige Portion Selbstachtung. Eines jedoch bleibt vorerst gleich: Bridget Jones ist Single. Das wiederum lässt ihr allerdings auch die Freiheit, sich mit dem unbekannten, jedoch sehr attraktiven Patrick Dembsey Look-Alike zu vergnügen – der klassische One-Night-Stand, und ein paar Tage später mit dem Ex-Freund, dem quasi Mister Big der „Bridget Jones“-Reihe, Colin Firth, im Bett zu landen. Und dann die große Überraschung: Die umweltschonenden Delfin-Kondome aus den 90ern, die Bridget aus dem Untergrund ihrer Mulberry-Tasche hervorholte, scheinen ihre Wirkung verloren zu haben…

Hauptsache Rom-Com!

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Eines muss man dem Film lassen: er hat seine witzigen Momente. Wer allerdings auf inszenatorische Überraschungen hofft, widme sich lieber anspruchsvollerem Filmschaffen. Die Handlung funktioniert nach klassischen Rom-Com Mustern, was eigentlich schade ist, da die Vorgänger-Filme - „Schokolade zum Frühstück“ und "Am Rande des Wahnsinns“ - durchwegs charmanter waren. Die „neue“ Bridget ist jetzt dünn, wohlhabend und glücklich und entspricht letztendlich genau den Vorstellungen der überprivilegierten Unterhaltungsindustrie: Etwas Drama mit zum Teil übertriebener Komik und allen voran dem dick aufgetragenen Happy End. Weil Echtheit wird überbewertet.

Katrin P. Fröstl

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