Filmkritiken

"Baywatch": Knackarsch-Gewackel in Zeitlupe

Derzeit verhilft Hollywood beliebten TV-Serien aus den 80er und 90er Jahren zu einem Kino-Comeback. Unlängst erlebten die beiden Jungs von der California Highway Patrol aus „Chips“ ihre Auferstehung – nun sind die Rettungsschwimmer von Malibu an der Reihe. Dwayne Johnson gibt in der Rolle des heldenhaften Mitch Buchannon, dessen Erfolgsquote kaum zu überbieten ist, einen klotzigen Einstand und nachdem er einen Verunfallten aus dem Meer gefischt hat, taucht der Titelschriftzug hinter ihm monumental aus den Wogen.

Zac Efron als Problemschwimmer

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Dem eingespielten Team – bestehend aus Mitch und drei reizenden Badenixen - wird der egoistische Matt Brody (Zac Efron) zugeteilt. Der Schönling hat zwar einst zwei Goldmedaillen erschwommen, doch dann ist seine Karriere auf Grund mangelnder Disziplin den Bach runter gegangen. Zunächst hat er große Probleme, sich in die Gruppe einzufügen: er veranstaltet lieber Muskelspiele mit dem neuen Vorgesetzten, bevor er sich dann doch zusammenreißt und als schwer in Ordnung erweist. Einzig der pummelige Ronnie (Jon Bass) passt rein äußerlich nicht in dieses Team der Vorzeigemänner und -frauen, doch seine Qualitäten liegen anderswo – abgesehen davon, dass er den Clown spielt, kann er mit Computern umgehen und zum Finale ein lebensrettendes Feuerwerk auslösen.

Kriminelles Strandleben

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Wenn die Helden des Meeres einmal versagen, liegt das bloß daran, dass der vermeintlich Gerettete bereits tot gewesen ist, und ein Unfall vorgetäuscht wurde, um einen Mord zu vertuschen. Daher halten diese Rettungsschwimmer gar nicht so sehr nach Ertrinkenden Ausschau, als vielmehr nach Verbrechern und wollen der Polizei die Arbeit abnehmen, indem sie selber Ermittlungen anstellen. Sie finden rasch heraus, wer hinter den Untaten steckt: in ihrer Rolle als weiblicher Bösewicht verbreitet die Bollywood-Queen (und Miss World 2000) Priyanka Chopra ein exotisches Flair.

Derbe Scherze

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In erster Linie istSeth Gordons Film demnach eine Krimikomödie und ein paar deftige Szenen, in denen sich jemand mit Leichenfett bekleckert oder Körperteile durch die Luft segeln, würde man nicht unbedingt auf Anhieb mit „Baywatch“ in Verbindung bringen. Die üblichen Schwanz-Scherze dürfen in einer zeitgemäßen US-Produktion natürlich auch nicht fehlen: da klemmt sich ein Pechvogel sein Gemächt zwischen den Bretter einer Sonnenliege ein, was zweifellos schmerzhaft, aber zumindest noch als Gag vertretbar ist; reichlich geschmacklos wird es hingegen, wenn Zac Efron am Penis eines Toten herumfingern muss.

Zeichen von Selbstironie

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Wenigstens legen die Figuren fallweise Selbstironie an den Tag und mit flapsigen Anspielungen auf die Originalserie wird auch nicht gespart. Da wundert sich jemand, warum die schönsten Frauen immer in Slow Motion laufen oder empfindet die Krimihandlung wie eine Anleihe bei einer unglaubwürdigen TV-Serie. Damit nicht genug, schaut David Hasselhoff als Mitch Buchannons Namensvetter und Vorgänger in diesem Job pflichtschuldig auf einen kurzen Besuch vorbei, und Pamela Anderson bringt ihren Gastauftritt noch rascher über die Bühne. Alles in allem ist dieses kriminelle Strandleben somit doch ziemlich unterhaltsam.

7 von 10 Sandkörnern in der Poritze

franco schedl

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