Filmkritiken

"Bad Santa 2": Schmutziger Sex hinterm Christbaum

Willie Soke gehörte zu jener Art von Spielverderbern, die auf dem weihnachtlichen Gabentisch höchstens einen Kackhaufen hinterlassen, aber das Ende von Teil 1 hat immerhin zur Hoffnung Anlass gegeben, dass er einen anderen Weg einschlagen und noch zu einem echten ‚Gutmenschen‘ mutieren könnte. Beim aktuellen Wiedertreffen wirkt er jedenfalls sehr abgewrackt und lässt uns auch nicht lange im Unklaren, was er von der gerade angedeuteten Möglichkeit hält: „Happy endings are bullshit!“. Ja, er ist sogar in echter Selbstmordlaune.

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Alte Kumpane wieder vereint

Sobald sein kleinwüchsiger Ex- Komplize Marcus – frisch aus der Haft entlassen – bei ihm auftaucht, ändert sich das allerdings schnell. Eigentlich wollte dieser Winzling den Kumpel Willie einst mit Kugeln spicken, doch zu welchen Kompromissen ist man nicht bereit, sobald fette Beute winkt - und die gibt es laut Marcus angeblich im Safe einer Wohltätigkeitsorganisation in Chicago zu holen. Da gerade Weihnachten vor der Tür steht, soll sich Willie erneut ins Santa-Kostüm werfen; eine Aussicht, von der er noch genauso angewidert ist, wie vor 13 Jahren.

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Um die alten Bekannten wirklich vollständig zu vereinen, tritt zum Glück Thurman Merman sehr bald wieder in Erscheinung: der übergewichtige Junge ist zwar inzwischen volljährig geworden, hat aber kein bisschen mehr Grips in seinem Lockenkopf. Darsteller Brett Kelly wirkt auch als Fast-Erwachsener in dieser Rolle so überzeugend, als wäre er eine geborene Dumpfbacke.

Eine verflucht gute Kathy Bates

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Als Neuzugang in diesem räudigen Universum dürfen wir uns auf eine schwer tätowierte und kräftig fluchende Kathy Bates freuen. Sie ruft Willies schlimmste Kindheitsalpträume wieder wach, weil sie seine Rabenmutter spielt, die ebenfalls eine stolze kriminelle Karriere aufzuweisen hat und eigentlich als wahrer Mastermind hinter dem aktuellen Raubzug steckt. In diesem Galgenvögel-Trio belauert nun einer den andern und es kann nicht lange dauern, bis sie sich gegenseitig an die Gurgeln gehen.

Regisseur Mark Waters, der sich bisher eher auf leicht verdauliche Familienfilme wie „Freaky Friday“, „Girls Club“, „Mr. Popper’s Penguins“ oder „Vampire Academy“ spezialisiert hatte, besinnt sich plötzlich aufs Derbheitsgebot und schlägt hier eine ganz andere Tonart an. „Bad Santa 2“ ist ein erwartungsgemäß rüdes Filmvergnügen mit jeder Menge stimmungsvollen Weihnachtsliedern und schmutzigem Sex vor Müllcontainern oder hinter Christbäumen. Political und sonstige incorrectness at it‘s best.

8 von 10 versiffte Santabärten.

franco schedl

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