Aus für "Mozart in the Jungle" nach vierter Staffel
Von Erwin Schotzger
Die preisgekrönte TV-Serie "Mozart in the Jungle" wird eingestellt. Amazon wird nach vier Staffeln keine weiteren Episoden produzieren. Das TV-Drama rund um die New Yorker Philharmoniker ist ein Opfer der Suche nach einem großen "Game of Thrones"-Nachfolger bei Amazon Prime Video.
Die Serie basiert auf den Memoiren der New Yorker Oboistin Blair Tindall. Im Mittelpunkt stehen der mexikanische Stardirigent Rodrigo De Souza (Gael García Bernal), inspiriert vom Leben des Stardirigenten Gustavo Dudamel, und die junge Oboistin Hailey Rutledge (Lola Kirke). Die mit dem Golden Globe ausgezeichnete Serie galt als Paradebeispiel für die Präsentation von klassischer Musik im popkulturellen Unterhaltungsformat einer TV-Serie.
Das Ende der Serie nach vier Staffeln ist eine Folge des Strategiewechsels von Amazon bei den Eigenproduktionen der Streaming-Plattform: Angesagt sind nun breitenwirksame Serienprojekte mit relativ hohem Budget, um einen eigenen Megahit wie "Game of Thrones" zu produzieren. Vor diesem Hintergrund ist auch der kostspielige Erwerb der TV-Rechte für J.R.R. Tolkien's "Der Herr der Ringe" zu sehen. Nischenprogramme wie "Mozart in the Jungle", "One Mississippi" und "Jean-Claude Van Johnson" werden in der Folge eingestellt. Allerdings hat Amazon auch weiterhin erfolgreiche Nischenprojekte im Programm wie "The Marvelous Mrs. Maisel", das ebenfalls mit zwei Golden Globes ausgezeichnet wurde, sowie "Transparent", "The Tick" und "Fleabag".