Filmkritiken

"Annabelle 2" auf Amazon Prime: Kein Film für ängstliche Waisenmädchen

Die Puppe Annabelle steht unter Kinogehern bereits in einem üblen Ruf und braucht niemandem mehr vorgestellt zu werden. Erklärungsbedarf besteht immerhin noch über ihre Herkunft. und gerade diese Informationen will uns die Fortsetzung in Form eines Prequels nachreichen.

 

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Ein Haus mit allen Schikanen

Zwölf Jahre, nachdem die kleine Tochter eines Puppenmachers bei einem Unfall ums Leben gekommen ist, hat sich der Mann entschlossen, in sein riesiges Haus ein paar Waisenmädchen aufzunehmen. Daher ziehen zu Beginn der 60er Jahre sechs halbwüchsige Mädchen in Begleitung einer jungen Nonne ins einsam gelegene kalifornische Farmhaus, das über Treppenlift, SpeisenAaufzug und ein paar anderen Schikanen verfügt (so ein Job als Puppenbastler scheint ja ganz schön lukrativ zu sein).

Eines der Mädchen trägt nach einer Polio-Erkrankung eine Beinschiene und ist zur Fortbewegung auf eine Krücke angewiesen, was natürlich schlecht ist, weil sie nicht davonlaufen kann - und so hat die böse Wesenheit in diesem Gebäude sofort ein ideales Opfer gefunden. Doch auch die anderen Mädchen machen auf ihren Streifzügen unangenehme Erfahrungen, und sehr bald taucht die Puppe Annabelle höchstpersönlich auf.

 

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Gespenstergeschichte mit Draufgaben

Der Film hat alles, was eine klassische Gespenstergeschichte ausmacht und nutzt die Vorteile eines Spukhauses optimal: dunkle Nischen, wie von Geisterhand geöffnete Türen, huschende Gestalten, geheime Räume, die mit Bibeltexte austapeziert wurden - und einmal kommt sogar ein Geist mit weißem Bettlaken vor.

Darüber hinaus gibt es aber leider noch eine ganze Menge an unnötigen Draufgaben und nicht nachvollziehbaren Verhaltensmustern: Ein Mädchen, das Schreckliches erleben musste, erhebt nicht den geringsten – oder höchstens sehr halbherzigen – Einspruch, wieder in das Anwesen zurückzukehren, und die Nonne erweist sich als erstaunlich begriffsstutzig. Erst nach etlichen bedrohlichen Vorfällen kommt sie mitten in der Nacht dann endlich zu dem Schluss, dass es vielleicht doch am besten wäre, das Haus schnellsten zu verlassen – aber da ist es selbstverständlich schon längst zu spät.

 

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Lustloses Ende

Gerade beim Finale mündet alles nur noch in ein hektisches Herumgeflüchte und wir wechseln recht unkoordiniert von einer Notlage zur andern, was eher so wirkt, als wären dem Regisseur David F. Sandberg ("Lights Out") nun endgültig die Ideen ausgegangen. Auch ein geradezu lustlos angeklebtes Ende, das allzu offensichtlich bemüht ist, den Anschluss zum Beginn des ersten Teils herzustellen, macht die Sache nicht besser. Ein paar atmosphärisch dichte Gruselszenen ergeben halt noch keinen wirklich haarsträubend guten Horrorfilm.

2 1/2  von 5 verpuppten Schreckmomenten.

"Annabelle 2" ist derzeit auf Amazon Prime  verfügbar.

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