"Aquaman 2" und "Shazam 2" haben einen neuen Starttermin!
Von Manuel Simbürger
Das MCU ist in aller Munde. Der ewige Konkurrent DC, düster-kuscheliges Heim von Batman, Superman und The Flash, hat seit Jahren das Nachsehen: An den Kinokassen zwar wacker geschlagen, wurden die "Superman"-Filme, "Suicide Squad" sowie vor allem das Leinwand-Verbrechen "Justice League" sowohl von KritikerInnen als auch von Publikum gnadenlos zerrissen.
Behind-the-scenes-Dramen, Casting-Fails und vor allem ein offensichtlich fehlendes Konzept in der Chefetage, ähnlich wie bei Marvel ein alle Filme verbindendes Universum zu erschaffen, lassen Fans nur äußerst bedingt auf bessere Zeiten hoffen.
Zac Snyders "Justice League" war vor allem eine visuelle Masturbationsübung und Selbstbeweihräucherung, die Neuinterpretation der "The Suicide Squad" bewies zwar Mut zur Kreativität, floppte aber gnadenlos. Auch der zweite Teil von "Wonder Woman" blieb weit hinter den Erwartungen zurück. Auf das Leinwand-Abenteuer "Nightwing" warten wir bereits seit Jahren, Erlösung ist keine in Sicht.
Weil die Entscheidungsträger beim DCEU ("DC Extended Universe") aber offenbar aus früheren Fehlern gelernt haben und sie, falls sie aufgeben würden, von Batman eine auf die Nuss bekommen würden, stehen einige vielversprechende Projekte in der Pipeline, die die eine oder andere Entertainment-Großtat vermuten lassen.
Allerdings: Nach dem Wechsel in der Chefetage und der überraschenden Streichung des "Batgirl"-Films ist es sehr unsicher, welche der ursprünglichen geplanten Filme tatsächlich noch zustande kommen.
Was jedenfalls auffällt: Anders als das MCU scheint sich das DCEU mehr auf Einzelfilme als auf ein zusammenhängendes Universum zu konzentrieren.
Eine gute Entscheidung, hat man doch beim Stand-Alone-Film "Joker", immerhin größter Erfolg des DCEU in den vergangenen Jahren und Awards-Liebling, gesehen, dass hier die große Stärke von DC liegt.
Überzeugende und dramaturgisch ausgefeilte Storys, die für sich alleine stehen, sind einem allzu erzwungenen und vor allem verworrenen Universum jederzeit vorzuziehen (und kostengünstiger zu produzieren). Nicht immer muss alles miteinander zusammenhängen. Apropos Storys: Diese sollen bei DC künftig wieder humorvoller und weniger düster ausfallen – auch hier scheint sich also ein Richtungswechsel im Fledermaus-Konzern abzuzeichnen.
Alle DCEU-Projekte, die angeblich (!) in den kommenden Jahren erscheinen sollen:
Black Adam – 21. Oktober 2022
Ursprünglich sollte Black Adam bereits in "Shazam" auftauchen, bekam dann aber doch einen eigenen Film – vielleicht auch wegen Muskelprotz Dwayne Johnson, der die Hauptrolle spielen wird. Schon aufgrund der respekteinflößenden Physis ist der erfolgsverwöhnte Schauspieler dafür die perfekte Besetzung.
Es handelt sich beim Film um eine Origin-Story des beliebten und rebellischen Antihelden. Der Ägypter Teth-Adam sagt in seiner Heimat den Sklavenhaltern den Kampf an, wird im Zuge dessen zum übernatürlichen Superhelden und kurz darauf für 5.000 Jahre eingesperrt.
Als er nun endlich wieder freikommt, trifft er auf die Justice League Of America – bestehend aus Doctor Fate (Pierce Brosnan), Hawkman (Aldis Hodge), Atom Smasher (Noah Centineo) und Cyclone (Quintessa Swindell). Ob Black Adam auf Erz-Nemesis Shazam trifft, ist noch offen.
The Flash – 23. Juni 2023
Das Filmprojekt über den schnellsten Superhelden aller Zeiten wird seit Monaten weiter nach hinten verschoben, auch aufgrund der privaten (und rechtlichen) Schwierigkeiten mit Hauptdarsteller Ezra Miller. Schade: "The Flash" soll das Multiversum im DCEU etablieren: Ähnlich wie in "Spider-Man: No Way Home" werden verschiedene Inkarnationen von Batman auftauchen, was uns glücklichen Fans ein Wiedersehen mit den bisherigen Batman-Darstellern Michael Keaton und Ben Affleck beschert (George Clooney wurde nach eigenen Aussagen gar nicht erst gefragt). Es wird das letzte Mal sein, dass Affleck ins Fledermauskostüm schlüpft.
Im Fokus der Story steht aber der Mord von Flashs Mutter. Um diesen zu verhindern, reist Barry Allen durch die Zeit – und bringt somit so einiges in den verschiedenen Universen durcheinander.
Der Streifen soll ein Mix aus menschlichem Drama, Fantasy-Abenteuer und Komödie werden. Ihren ersten Auftritt hat Sasha Calle alias Supergirl. Übrigens hat der Film nichts mit der gleichnamigen Serie zu tun. Als Inspiration gilt die berühmte Comic-Crossover-Reihe "Flashpoint".
Aquaman and The Lost Kingdom – 25. Dezember 2023
"Aquaman" ist mit einem Einspielergebnis von weltweit über 1,1 Mrd. Dollar der kommerziell erfolgreichste DC-Film aller Zeiten. Eine Fortsetzung ist daher keine Überraschung – genauso wenig wie die Rückkehr von Jason Momoa, der erneut die Rolle von Aquaman übernehmen wird. Aufgrund seiner grundlässigen Art, seines muskelbepackten Körpers und seiner hawaiianischen Wurzeln gilt Momoa als eine der besten Casting-Entscheidungen aller SuperheldInnen-Filme.
Viel ist über die Handlung noch nicht bekannt – nur, dass Aquaman erneut gegen Feind Mantra antreten wird. Im Rahmen des DC Fandome-Events 2021 machte Regisseur Wan (bekannt unter anderem für "Conjuring") mit der Aussage aufmerksam, dass "Aquaman and the Lost Kingdom" etliche Horror-Elemente beinhalten wird. Eine bestimmte Comic-Vorlage liegt dem Film nicht zugrunde.
Fans müssen sich aber gedulden: Der zweite Teil wird rund neun Monate später als ursprünglich geplant in den Kinos laufen. Wie das Branchenmagazin "Variety" unter Berufung auf Warner Bros. meldet, wurde der Superheldenfilm vom 17. März 2023 auf den 25. Dezember 2023 verlegt. Einen Grund für die Verschiebung nannte das Unternehmen nicht. Bei uns startet der Film bereits am 21. Dezember.
Shazam! Fury of the Gods – 17. März 2023
Bereits in der Mid-Credit-Szene des ersten Films wurde eine Fortsetzung angedeutet, 2023 ist es dann endlich soweit. Zachary Levi spielt erneut den infantilen Superhelden, David F. Sandberg kehrt als Regisseur zurück.
Man darf also davon ausgehen, dass der zweite Teil dem Originalfilm in Tonalität und Inszenierung sehr ähneln wird, was bedeutet: Viel Action, viel Humor, viel Spaß! Besonders gespannt sind wir auf Helen Marren als Bösewichtin Hespera und Lucy Liu als Kalisto. Auch Rachel Zegler ist dabei, über ihre Rolle ist allerdings noch nichts bekannt.
Aber leider hat auch dieser Film ein neues Startdatum bekommen. "Shazam! Fury of the Gods" sollte am 21. Dezember 2022 starten, wurde nun aber auf den 17. März 2023 verschoben.
Blue Beetle – August 2023
Der breiten Masse zwar weniger bekannt, aber unter Comic-Fans genießt er Kultstatus: Der Superheld Blue Beetle beseitzt außergewöhnliche körperliche als auch geistige Fähigkeiten und hat bereits gegen Nazis und KommunistInnen gekämpft. Er ist einer der wenigen Superhelden im DC-Universum mit lateinamerikanischer Abspannung. In der Hauptrolle: Xolo Maridueña ("Cobra Kai").
Green Lantern Corps – noch kein Starttermin
Nach dem Flop mit "Green Lantern" im Jahr 2011 will DC den Helden in einem "Green Lantern Corps"-Film neu starten. Ursprünglich war der Starttermin für Juli 2020 vorgesehen, aber dann ist offenbar Regisseur Christopher McQuarrie ("Mission: Impossible – Rogue Nation") abgesprungen.
Im Juni 2018 wurde bekannt, dass DC-Kreativchef Geoff Johns höchstpersönlich die Arbeit am Drehbuch übernimmt. Johns hat vor allem durch seine Neuausrichtung und Vertiefung des "Green Lantern"-Universums Kultstatus bei Comic-Fans erreicht.
Im Mittelpunkt des Films sollen die Charaktere Hal Jordan und John Stewart in einem "Lethal Weapon"-ähnlichen Setting stehen. Eine Buddy-Cop-Actionkomödie im Weltall also? Klingt interessant. Angeblich ist auch eine "Green Lantern Corps"-Serie für den Streamingdienst HBO Max geplant. Ob und wie die Serie mit dem Kinofilm zusammenspielen wird, ist nicht bekannt.
Static Shock – noch kein Starttermin
Virgil Hawkins kann elektrostatische Ladungen erzeugen, was ihn zu einem ziemlich gefährlichen Gegner für Bösewichte macht. Über den Schwarzen Superhelden gab es bereits eine animierte TV-Serie, nun soll HBO Max Static Shock quasi buchstäblich zum Leben erwecken. Als Produzent fungiert Michael B. Jordan.
Plastic Man – noch kein Starttermin
Plastic Man genießt bei manchen Comic-Fans Kultstatus. Der ehemalige Kleinkriminelle Patrick O’Brian erlangt durch einen Unfall mit Chemikalien die Fähigkeit, seinen Körper nahezu unendlich zu dehnen und auch jede beliebige Form anzunehmen.
Beim Film, der schon seit Jahren geplant ist, soll es sich um eine Action-Komödie handeln, die sich am scherzhaften und schrägen Stil der Comic-Figur orientiert. Das Filmprojekt befindet sich noch in einer frühen Entwicklungsphase.
Justice League Dark – noch kein Starttermin
Das Filmprojekt rund um die okkulte Version der "Justice League" geistert immer wieder als Gerücht durch die Medien. Dem Team rund um John Constantine und Zatanna gehören magische DC-Charaktere wie Deadman, Swamp Thing und Madame Xanadu oder auch Frankenstein's Monster an.
Als Regisseure waren schon Doug Liman ("Edge of Tomorrow") und Guillermo del Toro ("Hellboy", "Shape of Water") im Gespräch. Nun hat J.J. Abrahams Produktionsfirma übernommen, angeblich ist das Projekt für HBO Max geplant. Die Universen des Zatanna-Films und des "Justice League Dark"-Streifens sind wahrscheinlich miteinander verbunden. Potenzial hätte der Stoff auf jeden Fall.
Zatanna – ABGESAGT!
Eigentlich haben wir und schon sehr auf den lange Zeit geplanten Solofilm über die undurchsichtige Magierin im DC-Universum gefreut, aber man hat es irgendwie schon geahnt: Die Cancel-Axt bei HBO-Max machte auch vor dem Zatanna-Streifen nicht Halt. J.J. Abrams hätte produzieren, das Drehbuch von Emerald Fennell ("Promising Young Woman") stammen sollen. Daraus wird jetzt leider nichts. Ob ein anderer Streaminganbieter zuschlägt, ist mehr als fraglich.
Superman Reboot – noch kein Starttermin
Die News, dass der nächste Superman nicht mehr von Henry Cavill, sondern einem Schwarzen Mann dargestellt werden soll, sorgte (leider) für weltweite Aufregung – und das, obwohl es in der Comic-Welt ohnehin bereits seit langem einen Schwarzen Superman gibt. Der Film (der bei Erfolg zu einer Reihe ausgebaut werden soll) soll für sich alleine stehen und mit keinem anderen DC-Streifen verknüpft sein.
Lange ging das Gerücht um, Michael B. Jordan würde die Rolle übernehmen, allerdings ist dieser "nur" als Produzent mit an Bord. Genauso wie J.J. Abrahams, der offenbar einen Mega-Deal mit DC unterschrieben hat. Das Drehbuch verfasst der prämierte Schwarze Autor Ta-Nehisi Coates. Auch als Regisseur wünscht sich DC Gerüchten zufolge eine Schwarze Person, um dem Stoff mehr Authentizität zu verleihen.
Wonder Woman 3 – noch kein Starttermin
Obwohl "Wonder Woman 1984" floppte, wurde von Warner Bros. trotzdem ein dritter Teil der starken und Lasso-schwingenden Amazone bestellt, freilich wieder mit Gal Gadot vor und Patty Jenkins hinter der Kamera.
Auch Orignal-Wonder-Woman Lynda Carter wird als Asteria zurückkehren. Dieses Mal spielt der Film nicht in der Vergangenheit, sondern in der Gegenwart und wird die Story-Arc von Diana zu einem runden Abschluss bringen. Da sowohl Gadot als auch Jenkins aktuell mit anderen Projekten beschäftigt sind, dürfte es noch eine Weile dauern, bis wir Wonder Woman wieder auf der Leinwand bewundern dürfen. Ob mit oder ohne Chris Pine, bleibt abzuwarten.
Blackhawks – noch kein Starttermin
Kein Geringerer als Steven Spielberg soll bei diesem Superhelden-Film Regie führen, was einer kleinen Sensation gleichkommen würde. Die Gerüchte gibt es schon lange, in den vergangen Monaten dürfte aber Schwung in die Sache gekommen sein. Aktuell wird noch am Drehbuch gefeilt, die Story selbst soll während des Zweiten Weltkriegs spielen – was die Verbindung zu Spielberg wiederum weniger überraschend wirken lässt.
Bei den Blackhawks handelt es sich um eine Pilotengruppe, die sich aus verschiedenen Nationalitäten zusammensetzt.
Joker 2 – Oktober 2024
Auch wenn es lange dementiert und von Regisseur Todd Phillips selbst ausgeschlossen wurde: Der kontroverse Psycho-Thriller "Joker" bekommt eine Fortsetzung. Und das anders als erwartet: Die Fortsetzung mit dem Namen "Folie á Deux" soll ein Musical (!) werden, neben Joaquin Phoenix als Joker ist Lady Gaga mit von der Partie. Sie wird Jokers Liebe Harley Quinn geben. Diese offizielle Meldung wurde äußerst kontrovers unter Fankreisen aufgenommen.
Pinguin-Serie – noch kein Starttermin
In "The Batman" soll der Pinguin alias Colin Farrell nur eine kleine Rolle inne haben, dafür wird er der Star seiner eigenen Serie. Das Spin-off erscheint auf HBO Max und erzählt vom Aufstieg des berühmten Batman-Schurken in der kriminellen Unterwelt von Gotham City. "The Batman"-Regisseur Matt Reeves fungiert als Produzent, genauso wie Farrell selbst.