Am Beginn des neuen Films von Ruth Beckermann feiern Afroamerikaner in Harlem den Wahlsieg Barack Obamas. In einer der letzten Einstellungen gibt ein ehemaliger Zuhälter in Las Vegas Ungeheuerlichkeiten von sich und verabschiedet sich freundlich von der Filmemacherin. Dazwischen nimmt uns Beckermann mit auf eine filmische Reise durch ein Land, dessen Widersprüche uns verunsichern und manchmal nur schwer begreiflich sind. Schauplätze und ProtagonistInnen wechseln fast beiläufig, immer wieder dienen Autobahnen, Parkplätze oder Raststationen als Knotenpunkte oder Schnittstellen dieser "Passage" durch Amerika. In einem Interview erinnert Beckermann an die zeitliche und psychologische Bedeutung des Passagen-Begriffs bei Walter Benjamin, und sie erweist sich in diesem Sinn als unaufdringliche, interessierte und vorurteilslose Begleiterin durch die vielfältigen Aspekte der amerikanischen Gesellschaft und ihrer historischen Wurzeln. So erzählt ein Afroamerikaner von der nicht allzu weit zurückliegenden Zeit der Rassentrennung in seiner Heimatstadt, ein 13-jähriges Mädchen erfährt in einem Museum in Atlanta staunend (und schaudernd) über die Praktiken des Sklavenhandels, und ein jüdischer Gelehrter erinnert an den Beitrag jüdischer Siedler bei der Eroberung des amerikanischen Westens.
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Details
- Regie
- Ruth Beckermann
- Kamera
- Antoine Parouty, Lisa Rinzler
- Author
- Ruth Beckermann
- Verleih
- Filmladen
Bilder
7 Bilder
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