Ein Film über ein Dorf am Meer, zu dessen Bildern ein Siel, das doch gar nicht sprechen kann, einen Text spricht. «Ich bin ein altes Siel, an dessen Ende ein Dorf liegt. Ich weiß nicht, ob das Dorf gern gefilmt worden ist, denn wer wie ich tot zwischen dem Schlick liegt, hat mit scharfen Augen nicht viel im Sinn. Zwischen Holzpfählen und verschlungenen Weidengerten wird meine Fahrtrinne freigehalten. Ein kleines Flüsschen speist sie. Meine Geschichte ist von Wasser und Schlamm zermahlen, aus ihr ist das rechts und links gewonnene Land gebaut, und die Wellen der Fischerboote sind in diesem Land verebbt.»Der erste von Nestlers Filmen. Was sie von hier an gegensätzlich machen wird, ist sein Bewusstsein vom Konkreten. In Mülheim/Ruhr mochten viele Bürger ihre Stadt nicht wieder erkennen, einer dachte, der Film sei woanders aufgenommen. Das ist etwas Grundsätzliches, das Konkrete ist uns so fremd, der Zuschauer ist nicht mehr Subjekt der Bilder, niemand ist es. Besitz ergreifen können wir nur als Fantasie, die aber ist den Dingen äußerlich. Der Kommentar mit seinem unmöglichen Ich versucht es einmal noch, doch das Siel, im Bild, ist nur ein Ding unter anderen. (Hartmut Bitomsky, 1979)
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Details
- Schauspieler
- Robert Wolfgang Schnell
- Regie
- Peter Nestler
- Kamera
- Kurt Ulrich, Peter Nestler
- Author
- Peter Nestler, Kurt Ulrich, Marianne Beutler