"Alte Jungs": Kommune statt Altersheim
Vier Rentner haben genug vom Altersheim. Sie brechen aus, um eine eigene Kommune zu gründen und suchen nach einem geeigneten Ort für ihr Vorhaben. Sie finden sich in einem kleinen Häuschen in der Vorstadt, von dem aus sie ihr Vorhaben planen, wieder. Neben sozial schwachen Familien und Baggerlärm, versucht sich die vergessene Generation zurück ins Leben zu kämpfen.
Kleiner Markt
Der luxemburgische Filmmarkt ist sehr klein, im Durchschnitt entstehen pro Jahr nur zwei Spielfilme von luxemburgischen Regisseuren. Umso seltener ist es, dass es einer dieser Filme zu uns in die Kinos schafft. Andy Bausch gehört zu den wenigen luxemburgischen Filmemachern, die auch internationale Erfolge verbuchen konnten, er führte bei „Alte Jungs“ Regie.
Banal
Die Tragikomödie über eine Gruppe von Rentnern lässt jedoch sowohl bissigen Humor, als auch ernsthafte Tragik vermissen. Die an sich spannenden Konflikte sind banal umgesetzt, weshalb man nie wirklich mit den Figuren mitfiebern kann. „Alte Jungs“ zielt auf ein älters Kinopublikum ab und wirft jede erzählerischen Ansprüche über Bord, um eine möglichst verständliche Geschichte zu erzählen. Was bei uns allenfalls als Fernsehfilm durchgehen würde, wird in Luxemburg als Kinoerfolg gepriesen. Eine nationale Filmbranche in der Krise.
Wer sich einen gemütlichen Kinoabend mit seinen Großeltern machen will, denen ist „Alte Jungs“ durchaus zu empfehlen. Diejenigen, die eine gelungene Komödie mit einer interessanten Geschichte sehen wollen, sollten sich weiter in unserem Kinoprogramm umsehen.
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