Eines von Pialats Meisterwerken, sein - jedenfalls bis zu Le Garçu - stärkster und unmittelbarster Entwurf zur Familie, einem Leitthema seines Werks: Sandrine Bonnaire (in ihrer ersten großen Rolle) als Fünfzehnjährige, die den dysfunktionalen Beziehungen daheim durch sexuelle Abenteuer zu entkommen sucht und damit nur weitere Konfrontationen und handgreifliche Auseinandersetzungen heraufbeschwört. Die Inszenierung verweigert Sentimentalität und Distanz: Der Zuseher wird mitten ins Geschehen geworfen, als sei er direkt am Familienkrieg beteiligt. Pialat selbst spielt den Vater, der sich bald zu seiner Geliebten verzieht und erst knapp vor Schluss, als endlich ein unbehaglicher Frieden erreicht scheint, unerwartet zurückkehrt, um die schwelenden Konflikte in einer unfassbaren Szene unwiderruflich eskalieren zu lassen. Dann: eine sanfte Coda, aber kein "Ende".
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Details
- Schauspieler
- Sandrine Bonnaire, Evelyne Ker, Dominique Besnehard, Maurice Pialat
- Regie
- Maurice Pialat
- Kamera
- Jacques Loiseleux
- Author
- Arlette Langmann, Maurice Pialat
- Musik
- Henry Purcell