die diskursiven gesetze berechtigen uns und fordern uns auf, über den film zu sprechen. gleichzeitig beinhaltet diese berechtigung eine ausschließung - etwa über die repression allerorts zu sprechen, wenn der film diese nicht thematisiert. wir wissen, dass wir nicht bei jeder gelegenheit über alles reden können. wir glauben außerdem, daß diese gesetze wie die juristischen gesetze der aufrechterhaltung der ungleichheit dienen.ungefragt würden wir über das system sprechen, innerhalb dessen wir zwangsweise leben und arbeiten. wir würden darauf hinweisen, dass der film - so sehr wir auch versuchen, uns dem system zu entziehen - mittendrin steckt im weltsystem, letzlich, dass das system, in welchem dieser text abgedruckt wird, nicht zu trennen ist von dem system, in dem bürgerinnen von eu und komplizinnen des kapitals verfolgt, gefoltert und ermordet werden. daher müssen wir befürchten, dieses system unnötig zu nähren, indem wir aus der uns zugeteilten diskursiven position von formalästhetischen oder filmtheoretischen belangen sprechen ohne die den körpern im kinosaal viel nähere gewalt des imperiums zu erwähnen. die erwartungen der institution zu erfüllen bedeutet zugleich die gesetze der mafia, des staates, des imperiums, die verbotene diskurse definieren und unterdrücken, zu akzeptieren. und ihre vorgetäuschte nichterfüllung ist längst schon mechanismus des systems selbst. wir möchten uns nicht als waffe in den händen unserer feinde wiederfinden, doch vielleicht liegt darin ein utopisches begehren.
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Details
- Schauspieler
- Katharina Jerabek, Gina Müller, Sebastijan Grizon
- Regie
- Julia Lazarus, Ben Pointeker
- Verleih
- sixpackfilm