12:08 East of Bucharest
A Fost sau n-a fost? RO , 2006
Am 22. Dezember 1989 zwang eine wütende Menschenmenge den rumänischen Diktator Ceausescu, per Hubschrauber aus Bukarest zu fliehen. Sechzehn Jahre nach diesem historischen Ereignis lädt der Inhaber der lokalen Fernsehstation einer kleinen Stadt östlich von Bukarest zwei Gäste ein, ihre revolutionären Ruhmestaten von damals noch einmal mit den Zuschauern zu teilen. Der eine ist Piscoci, ein alter Pensionist, der andere Manescu, ein Geschichtslehrer. Gemeinsam erinnern sie sich an den Tag, als sie das Rathaus stürmten und «Nieder mit Ceausescu!» riefen. Doch plötzlich mischen sich Zuschauer der Sendung ein und bestreiten mit ihren Anrufen die Behauptungen der beiden Helden. Seit Diktator Ceausescu den Präsidentenpalast am 22. Dezember 1989 um exakt 12.08 Uhr verließ, dreht sich die Frage darum, ob sich überhaupt irgendwelche Demonstranten vor diesem Zeitpunkt am Rathausplatz versammelt hatten. Obwohl Manescu darauf besteht, dass er dort war, bestreiten anrufende Zuschauer dies, was zu einem herrlich komischen Wortgeplänkel vor laufender Kamera führt, das geschickt aufzeigt, wie sich die Erinnerung im Laufe der Zeit verändert. Die heitere kleine Komödie 12:08 East of Bucharest packt das Problem mit osteuropäischem Humor der alten Schule an - gerissen und konkret, sanft aber scharf wie ein Messer. (Deborah Young) Ich war zu dem Zeitpunkt, als das kommunistische Regime zusammenbrach, vierzehn Jahre alt und kann mich nur allzu gut daran erinnern. An dem Tag, als das Regime fiel, spielte ich draußen Pingpong, während meine Eltern wie angewurzelt vor dem Fernsehapparat saßen. (Corneliu Porumboiu)
(Text: Viennale 2006)
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Details
- Regie
- Corneliu Porumboiu
- Kamera
- Marius Panduru
- Author
- Corneliu Porumboiu
- Musik
- Rotaria