77 Doronship

77 Doronship

F, Argentinien, , 2009

77 Doronship
Min. 77
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Die schwangere Anne lebt allein in ihrer Wohnung in Paris, nachdem ihr Mann José sie im Stich gelassen hat. Da taucht plötzlich Josés Großvater Francisco auf, der seinen Enkel sehen möchte. Anne hat zunächst keine Ahnung, was sie mit dem alten Mann anfangen soll, der gesprächig in ihrer Wohnung sitzt und wie ein Zwanzigjähriger raucht und trinkt. Außerdem schläft er von einem Augenblick zum anderen ein. Was Anne jedoch nicht sehen kann, sind Franciscos Träume, in denen eine junge Frau aus ihrem Heimatdorf in die Wüste flieht, wo sie bei ihm Zuflucht findet. Pablo Agüero überträgt Franciscos hilfsbereites Verhalten von dessen Träumen in die Gegenwart, in der sich der Alte um die knapp vor der Geburt stehende Anne kümmert. Und tatsächlich bricht die freundliche Hartnäckigkeit des alten Mannes zwangsläufig Annes Widerstand, ihn bei sich wohnen zu lassen. Dazwischen finden sich wunderbare Sequenzen, wie etwa jene, in der Francisco am berühmten Pariser Friedhof Père Lachaise Anne jene Stelle zeigt, wo er seine verstorbene Frau zum ersten Mal traf. Oder wenn Francisco seinen 86. Geburtstag allein feiert, indem er tatsächlich 86 Kerzen anzündet - und dabei fast die Torte in Brand setzt. Agüero, der auch dem abwesenden José seine Stimme aus dem Off verleiht, filmte die Traumsequenzen bereits vor zehn Jahren, begleitet werden diese von kräftigen Percussion-Sounds von Sergio Dawi. 77 Doronship ist ein einprägsamer «Kammerfilm», der ganz bewusst die herkömmlichen Ansichtskarten-Impressionen von Paris meidet. Der seltsame Titel wird übrigens von Josés Stimme folgendermaßen erklärt: Wenn er das Wort «doronship» 77 Mal wiederholt, wird er Vater und zu Anne und seinem Kind zurückkehren. (Robert Koehler)

(Text: Viennale 2009)

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Details

Regie
Pablo Agüero
Kamera
Benjamín Echezarreta
Author
Pablo Agüero
Musik
Sergio Dawi

Kinoprogramm