Drei steckbrieflich gesuchte Bankräuber fliehen in die Wüste, wo sie ein Neugeborenes finden und sich fortan rührend und inkompetent darum kümmern. Die Bibel bietet einige Hilfestellung in Notlagen, und so gelangt das Baby, pünktlich zu Weihnachten, nach New Jerusalem. Nicht so zwei der Gangster, die ihr Leben für den Knaben ließen, aber himmlischer Lohn ist ihnen wenigstens sicher. In der Hand eines anderen (Victor Fleming oder Sam Wood beispielsweise) hätte Three Godfathers unerträglich, rührselig und süßlich ausfallen können. Unter der Regie von Ford bewahrt das Szenario seine ganze symbolische Kraft. Gerade weil Ford seinem Thema nicht «ausweicht» (kurz zusam-mengefaßt: die heiligen drei Könige im Wilden Westen), schafft es der Film, uns anzurühren und zu bewegen. Von der Niederkunft mitten in der Wüste bis zum Wettlauf am Ende schlägt Three Godfathers keine einzige falsche Note an. Ford konzentrierte seine Energie auf die Geschichte und liefert hier einen seiner am geradlinigsten erzählten Filme. Angesichts dieser (bei Ford unüblichen) Anlage der Erzählung ist man überrascht, wenn man staunend Stil- und Regiedetails wiederentdeckt, die jedem, der Ford ein wenig kennt, vertraut sind. Plötzlich erscheinen uns so einfache Dinge wie ein Reiter, der sein Pferd vor der Kamera hochreißt, großartig und unnachahmlich. (Nicolas Saada)
(Text: Viennale 2004)
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