Dakota 1876: Drei Outlaws beschützen das unschuldige Waisenmädchen Lee selbst noch, als sie dafür mit dem eigenen Leben bezahlen müssen. Westernfabel, in der die Herzen der Rauhbeine ebenso aus Gold sind wie der gesuchte Schatz. Obschon 1926 gedreht, frappiert Three Bad Men durch Weitläufigkeit und Komplexität. Ford bringt in diesen Film all die Ingredienzen hinein, die seine Stärke ausmachen individuelle und kollektive Schicksale, die sich mischen in einer architektonischen Konstruktion auf mehreren Ebenen. Der traditionelle Wagon-Trail wird sehr rasch begleitet von drei großmütigen Banditen, die sich als Botschafter der Geschichte und Liebesvermittler entpuppen. Verschiedene schicksalshafte Wechselfälle, die unmöglich detailliert wie-derzugeben sind, lösen einander ab. In Three Bad Men tauchen wenigstens zwei Elemente auf, die absolut verblüffend sind. Zunächst eine weibliche Person, die Liebeshändel eingeht mit einem Wagemut, wie man ihn sonst nur aus Filmen von Howard Hawks kennt. Sie ist es, die den Mann verführt, und zugleich ist sie es, die das Ideal der Pionierin verkörpert. Dann filmt Ford den Einfall der Kolonisten am Rand der neuen Grenze wie den Start eines Großen Preises der Formel 1, indem er die Wagen in einer Reihe aufstellt und in ein frenetisches Rennen schickt, wobei der «struggle for life» eine Art Gier erreicht, die schier unglaublich ist. Three Bad Men, turbulent, generös und hellwach, bildet zusammen mit The Iron Horse den Höhepunkt der ersten Art der großen epischen Form des Fordschen Westerns. (Thierry Jousse)
(Text: Viennale 2004)
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Details
- Regie
- John Ford
- Kamera
- George Schneiderman
- Author
- John Ford, John Stone, nach dem Roman «Over The Border» von Herman Whitaker