Sizilien, in den letzten Tagen des Bourbonen-Jochs. Der Aufstand von Palermo ist niedergeschlagen, den Besiegten wird ein Ultimatum gestellt: Treue dem Königreich der zwei Sizilien oder Tod. Dem jungen Carmeliddu fällt in dieser Situation eine kapitale Aufgabe zu: Er soll sich zu Garibaldi durchschlagen und ihm von ihrer Lage berichten. Ein frühes, proto-neorealistisches, in vielen Rollen mit Laien besetztes Hauptwerk Blasettis: ein Stück populärer Epik, Garibaldi kommt dabei bloß am Rande vor. Im Zentrum stehen die Mille, die Truppe der freiheitsdürstenden Masse aller Berufe und Regionen. Blasettis Vision eines Volks der Gleichen erwies sich als politisch, vorsichtig gesagt, vielseitig verwendbar: In seiner Urfassung endet 1860 mit einem Defilee junger Faschisten - den Mille der neuen Zeit, wie der Film insinuiert. Für seinen Neustart 1951 schnitt man die Szene einfach weg und hatte ein perfektes Stück DC-Propaganda. (O.M.)
(Text:Filmmuseum)
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Details
- Schauspieler
- Giuseppe Gulino, Aida Bellia, Gianfranco Giachetti, Mario Ferrari, Maria Denis
- Regie
- Alessandro Blasetti
- Kamera
- Anchise Brizzi
- Author
- Blasetti, Emilio Cecchi, Gino Mazzucchi
- Musik
- Nino Medin