Die 15 besten deutschen Komödien der 2000er
Es muss nicht immer Hollywood sein: Diese in der einen oder anderen Art abenteuerlichen Komödien aus Deutschland sorgen für Spannung und gute Laune abseits von Hollywood-Blockbustern. Wir haben einen Blick auf den Unterhaltungswert des deutschen Kinos im 21. Jahrhundert geworfen.
Die besten deutschen Komödien der 2000er:
Im Juli (2000)
In dem deutschen Road-Movie "Im Juli" schickt Regisseur und Drehbuchautor Fatih Akin ("Gegen die Wand") den eher konservativen Lehrer Daniel (Moritz Bleibtreu) und die alternative Schmuckhändlerin Juli (Christiane Paul) auf eine halsbrecherische Reise von Hamburg nach Istanbul. Bis dahin jagt nämlich Daniel – völlig überstürzt - seiner vermeintlichen großen Liebe nach, die er kaum kennt. An diesem Hirngespinst ist Juli nicht ganz unschuldig. Aber trotzdem: Der Mann steht ziemlich auf der langen Leitung, denn eines war von Anfang an klar: Daniels wahre Liebe heißt Juli.
"Im Juli" ist zurzeit bei Sky X zu sehen und auch bei Amazon Prime Video verfügbar, aber dort nicht im Prime-Abo enthalten.
Was tun, wenn's brennt? (2001)
In dem spannenden Krimi müssen alte Freunde aus Jugendtagen verhindern, dass ihnen ihre Vergangenheit um die Ohren fliegt: Eine Bombe, die sie in den 80er-Jahren in einer bis heute leerstehenden Villa deponiert haben, explodiert. Daraufhin wird bei einer Hausdurchsuchung bei Tim (Till Schweiger) und Hotte (Martin Feifel) Videomaterial beschlagnahmt, das die Gruppe mit der Bombe in Verbindung bringt. Das geht vor allem den anderen Mitgliedern der ehemaligen Hausbesetzergruppe gegen den Strich, die inzwischen beruflich sehr erfolgreich sind oder wie Flo, Tims Ex-Freundin, kurz vor der Hochzeit stehen. Klar, dass ein verwegener Plan geschmiedet wird, um das Beweismaterial aus der Asservatenkammer der Polizei zu holen.
"Was tun, wenn's brennt?" ist zurzeit bei Netflix und Amazon Prime zu sehen.
So was von da (2018)
Die improvisierte Verfilmung des gleichnamigen Romans ist zwar eher ein abenteuerlicher Musik- und Partyfilm als eine Komödie, macht aber umso mehr Spaß: Der Nachtclub-Betreiber Oskar (Niklas Bruhn) ist pleite und hoffnungslos verliebt. Mit seinen Freunden schmeißt er die verrückteste Silvesterparty Hamburgs, denn am nächsten Tag muss sein Club für immer die Pforten schließen. Es gilt also noch ein letztes Mal abzufeiern und gegen die Spießergesellschaft zu rebellieren. Ein pulsierender Ritt durch eine nie-enden-wollende Nacht.
"So was von da" ist bei Amazon Prime Video zu sehen, aber nicht im Prime-Abo enthalten.
Nackt (2002)
Vergnügliche Heimabende mit befreundeten Pärchen sind eine tickende Zeitbombe, wenn es in der eigenen Beziehung unter der Oberfläche brodelt. Das stellen auch Emilia (Heike Makatsch) und Felix (Benno Fürmann) und ihre Gäste Annette (Alexandra Maria Lara) und Boris (Jürgen Vogel) sowie Charlotte (Nina Hoss) und Dylan (Mehmet Kurtuluş) fest. Die Lehre aus der Geschichte: Keine intimen Enthüllungen und schon gar keine nackten Tatsachen bei Abenden mit befreundeten Pärchen. Oder besser: Gar keine Abende mit befreundeten Pärchen in den eigenen vier Wänden!
"Nackt" ist bei Amazon Prime Video zu sehen, aber nicht im Prime-Abo enthalten.
Herr Lehmann (2003)
Die Verfilmung des gleichnamigen Romans von Sven Regener mit Christian Ulmen in der titelgebenden Rolle ist ein höchst unterhaltsames Loser-Drama: Im Jahr 1989, kurz vor dem Fall der Berliner Mauer, gerät auch der gemächliche Lebensalltag des demnächst 30-jährigen Frank Lehmann gehörig ins Wanken.
"Herr Lehmann" ist zurzeit bei Netflix und Amazon Prime zu sehen.
Good Bye, Lenin (2003)
Kurz vor dem Ende der DDR fällt die engagierte Sozialistin Christiane Kerner ins Koma. Ein Jahr später wacht sie im wiedervereinigten Deutschland wieder auf. Um seiner Mutter in ihrem geschwächten Zustand den Schock zu ersparen, inszeniert ihr Sohn Alex (Daniel Brühl) ein Täuschungsmanöver, das den glorreichen Arbeiterstaat wiederaufleben lässt. Das tragikomische Wende-Drama zählt zu den erfolgreichsten Kinofilmen Deutschlands.
"Good Bye, Lenin" ist zurzeit bei Amazon Prime Video zu sehen.
Die fetten Jahre sind vorbei (2004)
Jan (Daniel Brühl), Peter (Stipe Erceg) und Jule (Julia Jentsch), alle Anfang 20, rebellieren gerne ein wenig gegen die Ungerechtigkeiten des Turbo-Kapitalismus. Jan und Peter haben sogar eine ganz besondere Protestform gefunden: Sie steigen in Berliner Villen ein, stehlen aber nichts. Sie verrücken nur die Möbel und hinterlassen Botschaften wie "Die fetten Jahre sind vorbei" oder "Sie haben zu viel Geld". Bei einem dieser subversiven Streifzüge werden sie vom Top-Manager Justus Hardenberg (Burghart Klaußner) überrascht, den sie in einer Kurzschluß-Aktion in die Tiroler Berghütte entführen. Dabei kommt es zu heftigen Debatten mit dem gekidnappten Alt-68er.
"Die fetten Jahre sind vorbei" ist zurzeit bei Netflix und Amazon Prime zu sehen.
Barfuss (2005)
Der selbstsüchtige Taugenichts Nick (Til Schweiger) lebt von der Hand in den Mund. Auch sein Liebesleben sieht er eher locker. Aber der Mann ist nicht von Grund auf schlecht: Immerhin verhindert er den Selbstmord der psychisch labilen Leila (Johanna Wokalek). Womit Nick nicht gerechnet hat, ist die Anhänglichkeit, die sie danach an den Tag legt. Die junge Frau hängt fortan wie eine Klette an den Fersen von Nick.
"Barfuss" ist bei Amazon Prime Video zu sehen, aber nicht im Prime-Abo enthalten.
FC Venus - Angriff ist die beste Verteidigung (2006)
Zuhause in seinem Heimatdorf Imma war Paul (Christian Ulmen) beim Fußballverein Eintracht Imma 95 ein kleiner Fußballgott. Als dem Verein der Abstieg droht, soll der längst in der Stadt lebende Paul zurückkehren. Natürlich kann er das seiner Freundin Anna (Nora Tschirner) so nicht sagen, denn sie hasst nichts mehr als Fußball. Unter dem Vorwand in die Kanzlei seines Freundes Steffen einzusteigen, zieht das Paar schließlich aufs Land. Anna wird schnell klar, worum es eigentlich geht. Aus Protest organisiert sie eine Damen-Fußballmannschaft bestehend aus den Frauen der vermeintlichen Fußball-Götter – ein Affront, der zur direkten Konfrontation auf dem Spielfeld führt.
"FC Venus" ist zurzeit nur als DVD erhältlich. Bei Amazon Prime Video ist jedoch das finnische Original "FC Venus - Fußball ist Frauensache" verfügbar, aber nicht im Prime-Abo enthalten.
Keinohrhasen (2007)
In dieser deutschen Rom-Com (Romantic Comedy) gerät der egozentrische Boulevard-Reporter Ludo (Til Schweiger) an die sensible Kindergartenleiterin Anna (Nora Tschirner). Und so viel ist klar: Liebe auf den ersten Blick ist hier nicht das Thema. Ludo muss 300 Stunden Sozialarbeit im Kindergarten leisten. Er erkennt nicht, dass Anna das hässliche Entlein ist, über das er sich in der Schule immer lustig gemacht hat. Anna hat Ludo hingegen sofort erkannt und sieht die Zeit gekommen, um sich zu revanchieren.
"Keinohrhasen" ist zurzeit bei Netflix und Amazon Prime zu sehen.
Soul Kitchen (2009)
Zino (Adam Bousdoukos) hat es echt nicht leicht: Die großbürgerliche Familie seiner Freundin Nadine (Pheline Roggan) nervt und nun will sie auch noch für einen neuen Job nach Shanghai ziehen. Jeder weiß doch, dass Fernbeziehungen nicht funktionieren. Außerdem hat Zino sowieso schon genug damit zu tun, sein Restaurant Soul Kitchen in einer Fabrikhalle in Hamburg-Wilhelmsburg am Laufen zu halten. Plötzlich taucht auch noch sein Bruder Illias (Moritz Bleibtreu) auf, der eigentlich eine Gefängnisstrafe absitzt, aber nun Freigang bekommt – wenn Zino ihn pro forma im Restaurant anstellt. Und dann auch noch ein Bandscheibenvorfall. Wenn es Scheiße regnet, dann bekanntlich immer in Kübeln.
"Soul Kitchen" ist zurzeit bei Amazon Prime Video zu sehen.
Mord ist mein Geschäft, Liebling (2009)
In dieser Verwechslungskomödie nach guter alter Art verliebt sich der unglückliche italienische Auftragskiller Toni Ricardelli (Rick Kavanian) Hals über Kopf in die tollpatschige Verlagsangestellte Julia (Nora Tschirner). Obwohl er sie schonungslos über seinen exotischen Beruf aufklären will, hält sie ihn für das Mordopfer Enrico Puzzo, das er gerade im Auftrag der Mafia beseitigt hat. Um Julia näher zu kommen spielt er mit. Allerdings war er nicht der einzige Auftragskiller, der auf – den nun offenbar nach wie vor lebendigen - Puzzo angesetzt war.
"Mord ist mein Geschäft, Liebling" ist bei Amazon Prime Video zu sehen, aber nicht im Prime-Abo enthalten.
Türkisch für Anfänger (2012)
Und noch eine deutsche Rom-Com nach bewährten Hollywood-Muster (aber basierend auf einer gleichnamigen deutschen TV-Serie): Cem Öztürk (Elyas M’Barek), ein deutsch-türkischer Macho, und Lena Schneider (Josefine Preuß), eine von anti-autoritärer Erziehung traumatisierte Emanze, stranden nach einer Notlandung auf dem Weg nach Thailand gemeinsam mit zwei anderen Passagieren auf einer einsamen Insel. Und wie sollte es anders sein: Das Paar, das ungleicher nicht sein könnte, entdeckt – über kulturelle Barrieren hinweg – die liebenswerten Eigenschaften am jeweils anderen.
"Türkisch für Anfänger" ist bei Amazon Prime Video zu sehen, aber nicht im Prime-Abo enthalten. Die gleichnamige deutsche TV-Serie, auf der der Kinofilm basiert, ist zurzeit bei Netflix zu sehen (3 Staffeln).
Er ist wieder da (2015)
Was wäre, wenn Adolf Hitler in der heutigen Zeit leben würde? Dieser Frage widmet sich die Verfilmung des gleichnamigen Satire-Romans von Timur Vermes. Hitler wacht im Berlin des Jahres 2015 – rund 70 Jahre nach seinem Selbstmord im Führerbunker – in einem völlig veränderten Deutschland auf. Verständlich, dass er zunächst etwas verwirrt ist. Seine Mitmenschen halten ihn für einen Satiriker. Doch der Mann hat sich keineswegs verändert. Rasch erkennt Hitler, dass Fernsehen und moderne Massenmedien seinen Talenten und seiner Agenda auch im 21. Jahrhundert in die Hände spielen.
"Er ist wieder da" ist bei Amazon Prime Video zu sehen, aber nicht im Prime-Abo enthalten.
Tschick (2016)
Wir enden wie wir begonnen haben: Mit einem Road-Movie von Fatih Akin. Mit "Tschick" verfilmt Akin den gleichnamigen Jugendroman von Wolfgang Herrendorf als bewegendes Coming-of-Age-Drama: Der langweilige Sommerferien-Alltag des zumindest materiell wohlbehüteten Teenagers Maik Klingenberg (Tristan Göbel) wird von seinem neuen Mitschüler Andrej Tschichatschow (Anand Batbileg), genannt „Tschick“, ordentlich aufgemischt. Nachdem er die Geburtstagsparty seines Schwarms crasht, macht er sich mit Tschick und einem "geliehenen" Lada zu einer abenteuerlichen Fahrt ohne echtes Ziel auf.
"Tschick" ist bei Amazon Prime Video zu sehen, aber nicht im Prime-Abo enthalten.